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Marder knabbern im Auftrag der Autoindustrie

Archivmeldung vom 05.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Marder gehören zu den größten Ärgernissen deutscher Autofahrer - in Niedersachsen knabbern sie nun zu Forschungszwecken der Autoindustrie. Bild: "obs/AUTO BILD"
Marder gehören zu den größten Ärgernissen deutscher Autofahrer - in Niedersachsen knabbern sie nun zu Forschungszwecken der Autoindustrie. Bild: "obs/AUTO BILD"

Sie gehören zu den größten Ärgernissen der deutschen Automobil-Besitzer: Marderbisse. Auf rund 60 Millionen beziffert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungsgesellschaft (GDV) die jährliche Schadsumme, die durch die kleinen Pelztiere an Autos verursacht wird. Seit Jahrzehnten sucht die Industrie nach Materialien und Duftstoffen, um die Knabbereien zu unterbinden. Eine auf den ersten Blick unorthodox anmutende Lösung scheint nun gefunden: Im Otter-Zentrum Hankensbüttel (Niedersachsen) testen Marder neue Autokabel und Schläuche auf Bissfestigkeit und abschreckenden Geschmack - und das im Auftrag namhafter europäischer Hersteller und Zulieferer.

Das berichtet AUTO BILD im Rahmen einer Reportage in der aktuellen Ausgabe 10/2015 (EVT: 6. März 2015). Die Klienten selbst bleiben jedoch lieber im Verborgenen: "Keiner möchte mit einem ungenormten Test in Verbindung gebracht werden - aber alle brennen auf die Ergebnisse. Die tierischen Prüfer sind bereits ein halbes Jahr im Voraus ausgebucht", sagt AUTO BILD Redakteur Roland Kontny.

Dass der Test repräsentative Ergebnisse liefert, ist dabei unbestritten: "Auch wenn der Versuchsaufbau zunächst improvisiert anmutet, liefert er am Ende klare Ergebnisse. Jeder Kunde bekommt ein etwa zehn Seiten starkes Gutachten. Und eine Rechnung", so Kontny.

Kontny beschreibt einen typischen Versuchsvorgang: "Im Mardergehege werden von den Wildbiologen Kabel und Schläuche in Bögen zwischen zwei Bretter geklemmt. Manche Kabel sind dick, andere dünn; die Schläuche mal fest, mal weich. Teilweise schmecken sie bitter oder ihr Geruch soll die Tiere abschrecken." Grundsätzlich gilt: Was nicht von den Mardern angerührt wird, eignet sich zum Verbau in den Autos.

Marder gehören nicht zur Familie der Nagetiere und sind generell auf die Schonung ihrer Zähne bedacht, das heißt, sie beißen nur aus bestimmten Gründen. Zu den häufigsten Bissursachen gehören im Weg liegende Kabel und die Neugierde der Tiere. Aufgrund der Nachtaktivität knabbern die Marder meist in der Dunkelheit.

Im Schnitt werden die Steinmarder in Gehegen bis zu 14 Jahre alt. "Es bleibt den Tieren also noch genug Zeit, sich durch die Schläuche der nächsten und übernächsten Generation von Automodellen zu beißen", so Redakteur Kontny.

Quelle: AUTO BILD (ots)

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