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Historiker empört: Freie Universität "gendert" auch Opfer des Holocausts

Archivmeldung vom 08.04.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Holocaust-Mahnmal (Berlin)
Holocaust-Mahnmal (Berlin)

Von K. Weisser - Selbst fotografiert, CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12313104

Die „Freie Universität“ (FU) Berlin „gendert“ jetzt auch Opfer des Holocausts. Das provoziert den Widerspruch eines auf Verbrechen im Nationalsozialismus spezialisierten Historikers. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .

Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "In einem Kommentar für die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) empört sich der Historiker Julien Reitzenstein darüber, dass die FU Berlin nun sogar bei Opfern des Nationalsozialismus die Gender-Schreibweise nutzt.

Konkret geht es um ein Projekt der FU zur Untersuchung der Taten des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWI-A) an der Ihnestraße 22 in Berlin-Dahlem. Dort wurden während der NS-Zeit an Ermordeten aus Konzentrationslagern genetische Untersuchungen durchgeführt. Die Liegenschaft gehört heute der Freien Universität. Auf dem Gelände wurden unlängst verscharrte sterbliche Überreste von Opfern aufgefunden, worauf ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen wurde, um dieses düstere Vergangenheitskapitel aufzuarbeiten. Ein hochkarätig besetzter wissenschaftlicher Beirat der FU leitet das „Projekt Ihnestr. 22“.

„Sinti_zze und Rom_nja, J_üdinnen“

Auf der Homepage des Projektes heißt es: „In der Ihnestr. 22 forschten Wissenschaftler_innen schließlich auch an den Körpern von Personen, die in nationalsozialistischen Vernichtungslagern und Heilanstalten ermordet wurden. Insbesondere Sinti_zze und Rom_nja, J_üdinnen, schwarze Personen und Menschen mit Behinderung fielen den Arbeiten des KWI-A zum Opfer.“

Über diese gendergerechte Schreibweise regt sich der Historiker Reitzenstein in einem Kommentar für die NZZ auf:

„Bei Opfern der NS-Gewaltherrschaft zu gendern, ist geradezu zynisch … Menschen aus unserer Mitte geschah unermessliches Unrecht. Man nahm ihren Besitz, ihre Familien, ihre Würde, ihr Leben, schändete ihre Leichen – und versucht nun den Ermordeten mit geschlechtergerechter Sprache wozu genau zu verhelfen? Gerechtigkeit? Das wirkt geschmacklos, das ist übergriffig und vor allem – wem ist damit geholfen?“

Opfer aber instrumentalisiert

Reitzenstein forscht und lehrt zu NS-Verbrechen und Ideologiegeschichte. In dem Kommentar für die NZZ fragt sich der Autor, ob neue Wortformen, die beispielsweise der Geschlechtergleichbehandlung dienen sollen, auch auf Personen der Vergangenheit angewandt werden dürfen. Das Fazit des Historikers fällt drastisch aus:

„Aber es darf nie zur Normalität werden, dass Menschen, nachdem sie als Opfer des grauenvollsten Verbrechens der Geschichte in größtmöglicher Weise geschändet worden sind, ohne ihr Wissen und Wollen abermals zum Teil einer Ideologie gemacht werden. Die in der Ihnestraße 22 verscharrten Opfer mörderischer Rassisten haben eine würdige Bestattung und ein angemessenes Gedenken verdient. Wer diese Opfer aber instrumentalisiert, um sich selbst als Zelebrator*in der Gerechtigkeit zu präsentieren, schändet sie ein weiteres Mal.“"

Quelle: SNA News (Deutschland)

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