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Forscher identifizieren Schädel von Kopernikus

Archivmeldung vom 21.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Mit der Erkenntnis, dass die Erde um die Sonne kreist, hat Nikolaus Kopernikus die Astronomie revolutioniert: Nun wollen polnische und schwedische Forscher das Grab und die Gebeine des berühmten Astronomen identifiziert haben. Zwei Haare und ein Zahn lieferten den entscheidenden Hinweis.

Durch die genetische Analyse des Erbguts von zwei Haaren und einem Zahn haben polnische und schwedische Forscher nachgewiesen, dass der Astronom Nikolaus Kopernikus tatsächlich im Dom von Frombork (Frauenburg) in Nordpolen begraben wurde. Es bestehe nun Gewissheit, dass es sich bei einem in Frombork gefundenen Schädel um den des berühmten Wissenschaftlers handele, sagte der Archäologe Jerzy Gassowski.

Kopernikus (1473-1543) stammte aus Torun (Thorn) und starb im Alter von 70 Jahren in Frombork. Bisher war jedoch unbekannt, wo er begraben lag. Bei Ausgrabungen im Dom von Frombork hatte Gassowski vom polnischen Institut für Anthropologie und Archäologie in Pultusk (Zentralpolen) 2005 einen Schädel und einige Knochen gefunden, die er mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ Kopernikus zuschrieb. Ihre DNA wurde mit dem Erbgut von Haaren verglichen, die vermutlich von Kopernikus stammen.

Das Vergleichsmaterial wurde in einem Buch gefunden, das Kopernikus sein Leben lang benutzt hatte, dem „Calendarium Romanum Magnum“ von Johannes Stoeffler aus dem Jahr 1518. Dieses Buch war in den polnisch-schwedischen Kriegen des 17. Jahrhunderts nach Schweden gelangt. „Zwei der zwölf Haare, die in diesem Handbuch gefunden wurden, haben den gleichen genetischen Code wie ein Zahn aus dem Schädel und ein Knochen, die in Frombork gefunden wurden“, erläuterte Marie Allen von der Universität Uppsala.

Seit 200 Jahren hatten Forscher das Grab von Kopernikus gesucht, der mit seinen Theorien von der Bewegung der Planeten auf Kreisbahnen um die Sonne die Astronomie seiner Zeit revolutioniert hatte. Kopernikus war am Ende seines Lebens einer der Domherren von Frombork gewesen. Er hatte dort den Altar des Heiligen Andreas betreut. Ein Historiker hatte die Theorie vertreten, er müsse in der Nähe dieses Altars begraben lieben, was das Feld für die Suche im Dom eingegrenzt hatte.

Bei den Ausgrabungen im Dom wurden die Überreste von 13 Leichen gefunden, darunter der Schädel eines 70-jährigen Mannes. Im Labor der Warschauer Polizei wurde das Gesicht zu diesem Schädel rekonstruiert, das beim Vergleich mit vorhandenen Porträts von Kopernikus Ähnlichkeiten aufwies. „Wir werden das Grab von Kopernikus im Dom errichten können, um an diese berühmte Person der Geschichte zu erinnern“, erklärte der Bischof von Frombork, Jacek Jezierski.

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