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Netzwerkbildung von Blutgefässen erstmals live in Zebrafischen beobachtet

Archivmeldung vom 12.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Intersegmentale Blutgefässe im Rumpf eines Zebrafischs nach 32 Stunden Entwicklung.
Quelle: (Bild: zvg/Affolter) (idw)
Intersegmentale Blutgefässe im Rumpf eines Zebrafischs nach 32 Stunden Entwicklung. Quelle: (Bild: zvg/Affolter) (idw)

Forschenden des Biozentrums der Universität Basel ist es erstmals gelungen, die Netzwerkbildung von Blutgefässen live in einem lebenden Organismus zu dokumentieren. Dabei konnten sie zwei Mechanismen nachweisen, mit denen Blutgefässe Netzwerke bilden. Für ihre Forschung machten sie sich die besondere Eigenschaft des Zebrafisches zunutze, dessen Schwanzflosse fast durchsichtig ist. Die Forschungsergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins «Current Biology» veröffentlicht.

Bislang war es nicht möglich, die Netzwerkbildung von Blutgefässen am lebenden Organismus auf zellulärer Ebene zu untersuchen, da keine geeignete Methode für eine live-Imaging-Untersuchung zur Verfügung stand. Der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Markus Affolter vom Biozentrum der Universität Basel ist es nun gelungen, durch die Fluoreszierung eines Proteins, das bei der Bildung der Blutgefässen beteiligt ist, diesen Prozess im lebenden Organismus zu beobachten. Dabei machten sich die Forschenden die besondere Eigenschaft des Zebrafisches zunutze, dessen Schwanzflosse fast komplett durchsichtig ist, was eine Beobachtung der Netzwerkbildung bei Blutgefässen im Inneren des lebendigen Tieres ermöglicht. Wichtig ist bei diesem Prozess das Verhalten der vordersten Zellen der auswachsenden Blutgefässe, der sogenannten Tip-Zellen. Denn an dieser Stelle verbinden sich zwei Blutgefässe miteinander und bilden so das Netzwerk aus.

Gefässbildung durch Blutdruck oder Umformung Bei ihren Beobachtungen stellten die Forschenden fest, dass der Bildung von Netzwerken unterschiedliche Prozesse zugrunde liegen. Zum einen kann ein bereits mit Blut gefülltes Gefäss weiter wachsen, indem der Blutdruck die vorderste Zelle so lange erweitert und aushöhlt bis sie auf die vorderste Zelle des benachbarten Gefässes trifft und sich mit dieser verbindet. Der zweite Prozess ist in Gefässen zu beobachten, die noch nicht mit Blut gefüllt sind und somit keinem Druck ausgesetzt sind. In diesem Fall kontaktieren sich die Tip- Zellen von zwei nahe beieinanderliegenden Gefässen und bilden an der Kontaktstelle einen Hohlraum aus. Anschliessend verbinden sich die Hohlräume der Nachbargefässe miteinander, indem sich die beiden äussersten Zellen der Gefässe umformen und anschliessend die Hohlräume miteinander verschmelzen.

Gezielter Wachstumsstopp von Blutgefässen bei Krebs Für die Forschungsgruppe von Markus Affolter steht nun die Frage im Vordergrund, wie die Tip-Zellen zweier Gefässe den Zielort ihres Wachstums erkennen und welche Gene diese Prozesse steuern. Ein besseres Verständnis der zellulären Abläufe bei der Bildung von Blutgefässnetzwerken könnte dabei neue Möglichkeiten aufzeigen, wie sich die Bildung neuer Blutgefässe und damit die Blutzufuhr zu bestimmten Bereichen des Körpers effizient fördern oder auch unterbinden lässt. Eine solch gezielte Intervention wäre denkbar, um die Bildung von Blutgefässnetzwerken in wachsenden Tumoren zu verhindern und so Krankheiten wie Krebs besser zu bekämpfen.

Quelle: Universität Basel (idw)

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