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Walschwanzflossen helfen Schiffen, Sprit zu sparen

Archivmeldung vom 19.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
"Flosse": macht Wellen nützlich. Bild: Snøfugl, Hermanstad, Marintek/SINTEF
"Flosse": macht Wellen nützlich. Bild: Snøfugl, Hermanstad, Marintek/SINTEF

Forscher an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens (NTNU) wollen Schiffe nach dem Vorbild der Walschwanzflosse effizienter machen. Im Prinzip soll die Nutzung von Wellenkraft für den Antrieb den Treibstoffverbrauch senken. Bislang arbeitet das Projekt, an dem auch Rolls-Royce beteiligt ist, mit Modellversuchen iim Spezialbecken. Die Ergebnisse, die Maßstabsmodelle liefern, unterstreichen das Spritsparpotenzial des bioinspirierten Zugangs.

Für die Versuche kommt ein Schiffsmodel im Maßstab 1:16,57 zum Einsatz. Daran sind zwei vorne zwei flügelartige Elemente angebracht. Sie sehen zwar nicht aus wie die Schwanzflosse eines Wals, funktionieren aber nach dem gleichen Prinzip. Wenn im Becken der Forschungsorganisation SINTEF Wellen auf das Modell treffen, gehen die "Flossen" ähnlich wie ein Walschwanz auf und ab. Aufgrund ihrer Form nutzen sie so die Energie der Wellen, um das Schiff voranzutreiben. Den Tests zufolge sinkt der Wasserwiderstand auf das Schiff bei Wellenhöhen unter drei Metern um bis zu 17 Prozent. Ein derart gemäßigter Wellengang ist beispielsweise in der Nordsee normal.

Die bisherigen Testergebnisse sind vielversprechend. So scheint der Ansatz auch das Schaukeln des Schiffes bei Wellengang zu dämpfen. "Wahrscheinlich kann der Widerstand durch Optimieren des Schiffsrumpfs für die Flossen weiter gesenkt werden", meint Eirik Bøckmann, Meerestechniker an der NTNU. Die Experimente bleiben aber einer erster, relativ kleiner Schritt. "Wir müssen uns ansehen, wie das funktioniert, und danach das weitere Vorgehen entscheiden", betont Rolls-Royce-Technologe Alastair Sim. Vom Potenzial der Schiffs-Flossen ist er jedenfalls überzeugt.

Weitere Tests notwendig

Die Zuversicht der Experten hängt auch damit zusammen, dass es bereits Erfahrung mit ähnlichen Ansätzen gibt. "Es gab in kleinem Maßstab schon Entwicklungen, die nur mit Wellenkraft und ohne Motor auskommen", erklärt Ie-Bum Shin, Schiffbauingenieur beim projektbeteiligten Unternehmen Seaspeed. Bis derartiges bei großen Schiffen funktioniert, wird es aber noch lange dauern. Zunächst einmal ist es schon attraktiv, den Treibstoffverbrauch und damit die Kosten zu senken. Eben hier sollen die von Bøckmann entworfenen Flossen durch ihre spezielle Form punkten.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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