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Auch Männer werden ein bisschen schwanger

Archivmeldung vom 15.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: JMG / pixelio.de
Bild: JMG / pixelio.de

Wenn Männer Väter werden, wirbelt das ihr Leben gehörig durcheinander. Plötzlich sind sie nicht nur Partner, sondern auch Versorger, Spielgefährte, Erzieher... und vorher auch ein bisschen schwanger, erklärt der Geburtsmediziner Dr. Achim Wöckel, Oberarzt am Uni-Frauenklinikum Ulm, in einem Väter-Extra in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift ELTERN.

So ändert sich während der Schwangerschaft der Partnerin auch bei den Erzeugern verblüffend viel. Dr. Achim Wöckel: "Der Prolaktinspiegel - das Hormon, das bei Frauen die Milchproduktion ankurbelt - steigt kurz vor dem Geburtstermin auch bei Männern um etwa 20 Prozent. Zusätzlich verdoppelt sich das Stresshormon Kortisol, so dass der Vater für bestimmte Reize empfänglicher wird, etwa den Geruch des Babys."

Manche Männer passen sich während der Schwangerschaft auch äußerlich ihren Partnerinnen an: "Tatsächlich legen manche an Gewicht zu wie die werdende Mutter", so der Experte. "Zum Glück nicht ganz so viel, im Schnitt sind es zwei Kilo. Ganz klar sind die Gründe dafür noch nicht, aber es liegt sicher auch an den veränderten Lebensumständen: Manche Männer bewegen sich jetzt weniger."

Analog zu skandinavischen Forschern haben deutsche Mediziner außerdem herausgefunden, dass 10 bis 15 Prozent der Männer während des Wochenbetts ihrer Partnerin eine depressive Episode erleben. Dr. Wöckel: "Diese ist aber nicht hormonell bedingt wie bei der Mutter. Sie macht ja eine Achterbahnfahrt der Hormone mit, die in eine richtige Wochenbett-Depression münden kann. Bei den Männern ist es eher die extreme Lebensumstellung."

Generell solle man den Einfluss der Hormone auf unser Verhalten jedoch nicht überbewerten: "Wir leben nicht mehr in Höhlen, und auch Männer sind nicht nur Opfer dieser Hormone, sondern eher der gesellschaftlichen Verhältnisse. Wenn manche Väter sich später aus der familiären Verantwortung zurückziehen, ist das also kein biologisches Schicksal."

Quelle: Gruner+Jahr, ELTERN (ots)

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