Studie: Neuer Krankheitserreger bedroht Fledermäuse
Ein internationales Forscherteam unter Leitung einer Doktorandin der Universität Greifswald hat eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass nicht eine, sondern zwei Pilzarten die gefährliche Weißnasenkrankheit bei Fledermäusen verursachen können.
Die in der Fachzeitschrift Nature publizierte Arbeit analysierte mehr
als 5.000 Proben aus 27 Ländern. Bislang wurde jedoch nur eine der
beiden Arten nach Nordamerika eingeschleppt, wo sie bereits Millionen
von Fledermäusen getötet hat.
Die Forscher fanden heraus, dass
der ursprüngliche Ausbruch in Nordamerika auf eine Pilzart aus der
ukrainischen Region Podillia zurückgeht. Diese wurde wahrscheinlich
durch Höhlenforscher unbeabsichtlich eingeschleppt. Die Studie warnt
davor, dass die Einschleppung der zweiten Pilzart nach Nordamerika noch
verheerendere Folgen haben könnte, da sie andere Fledermausarten
befallen könnte.
Die Wissenschaftler betonen die Bedeutung
strengerer Biosicherheitsmaßnahmen bei der Höhlenforschung. Sie fordern
eine systematische Reinigung der Ausrüstung, um die Verbreitung der
Krankheitserreger zu verhindern. An der Studie waren mehr als 360
freiwillige Helfer beteiligt, die Proben in der gesamten nördlichen
Hemisphäre sammelten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur