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Der Mensch wird älter: Fossilfund in Äthiopien führt zur Rückdatierung menschlicher Vorfahren

Archivmeldung vom 05.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Populäre Darstellung der Evolution des aufrechten Gangs
Populäre Darstellung der Evolution des aufrechten Gangs

Foto: José-Manuel Benitos
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Ein fossiler Unterkiefer, der im Ledi-Geraru-Forschungsgebiet in der Afar-Region in Äthiopien gefunden wurde, dient als Beleg dafür, dass die menschlichen Gattung Homo schon vor 2,8 Millionen Jahren existierte und damit zurückdatiert werden muss. Der Unterkiefer ist 400 000 Jahre älter als alle bisher bekannten Fossilien der Homo-Abkömmlinge. Er wurde 2013 von einem internationalen Forschungsteam unter Leitung von Wissenschaftlern der Arizona State University und mit Beteiligung von Faysal Bibi vom Museum für Naturkunde Berlin entdeckt. Publiziert in zwei Berichten in der am 4. März erscheinenden Ausgabe der Zeitschrift Science.

Seit Jahrzehnten suchten Wissenschaftler nach afrikanischen Fossilien, die die frühesten Phasen der Homo-Abstammungslinie belegen, aber Fundstücke aus dem kritischen, nahezu unbekannten Zeitraum vor 2,5 bis 3 Millionen Jahren waren leider äußerst selten.

Bei dem neu entdeckten Frühmenschen-Fossil handelt es sich um eine linke Unterkieferhälfte mit fünf Zähnen. Eine Analyse der Entwicklung der Merkmale ergab, dass dieses Fossil in der Nähe der frühen Homo-Arten wie dem 2 Millionen Jahre alten Homo habilis einzuordnen ist. Das Relikt gehört definitiv nicht zu den älteren, mehr affenähnlichen Australopithecus –Arten wie die berühmte 'Lucy' vom nahegelegenen Fundort Hadar. Der Fund des Ledi-Kiefers schließt die Lücke zwischen Australopithecus und dem heutigen modernen Menschen und ist ein hervorragendes Beispiel für ein Übergangsfossil aus einer kritischen Zeitspanne der menschlichen Evolution.

Zum Team, das die zusammen mit dem Kiefer gefundenen fossilen Reste analysierte, gehörte auch ein Wissenschaftler vom Museum für Naturkunde Berlin, Faysal Bibi. Das unter Leitung von Erin DiMaggio (Pennsylvania State University) verfasste Begleitpapier enthält Studien des Sedimentgesteins und verschiedener fossiler Tiere vom Fundort Ledi-Geraru, die Hinweise auf das Alter und die Umgebung des Frühmenschenfundes geben. DiMaggio und seine Mitarbeiter stellten fest, dass in der Umgebung Arten vorherrschten, die einen recht offenen, mit Gras oder Sträuchern bedeckten Lebensraum bevorzugten. „Verglichen mit den am älteren Lucy-Fundort Hadar gefundenen Arten ist eine starke Zunahme von Arten zu beobachten, die die trockenen Bedingungen in Ledi-Geraru tolerierten“, stellt Bibi fest, der viele der Tierfossilen untersuchte.

Noch ist es zu früh zu behaupten, dass ein Klimawandel für die Entstehung der Gattung Homo verantwortlich war. Dazu würden mehr Funde an Homininfossilien benötigt. Aus diesem Grund wird die Suche im Ledi-Geraru-Fundgebiet auch fortgesetzt.

Quelle: Museum für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung (idw)

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