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Kinect hilft Blinden beim Erlernen von Yoga

Archivmeldung vom 22.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Körpervermessung: Kinect erkennt, ob die Stellung stimmt. Bild: Kyle Rector, UW
Körpervermessung: Kinect erkennt, ob die Stellung stimmt. Bild: Kyle Rector, UW

Für Blinde ist es vergleichsweise schwer, Yoga zu erlernen, da sie Trainer nicht beim Vormachen von Übungen beobachten können. Doch ein Team der University of Washington (UW) hat mit "Eyes-Free Yoga" ein Programm entwickelt, das Yoga für blinde Interessenten zugänglicher macht. Ein Kinect-Sensor erfasst dazu die Bewegungen Sehbehinderter. Das System gibt dann verbales Feedback, wie Nutzer ihren Körper wirklich in die richtige Position bringen können. "Wir hoffen, dass das ein Zugang ist, um Menschen mit Sehbehinderung zu motivieren, in größerem Umfang zu trainieren", so Julie Kientz, UW-Professorin für Human Centered Design & Engineering.

Im Prinzip ist Eyes-Free Yoga also ein "Exergame" (Exercise Game), ein Fitnessspiel mit gewissen Ähnlichkeiten zu Titeln wie "Your Shape: Fitness Evolved", das 2010 zum kommerziellen Launch-Lineup von Kinect für Xbox 360 gezählt hat. Doch erfordern normale Exergames wie menschliche Trainer, dass der User sieht, wie Bewegungen vorgemacht werden, da sich hörbares Feedback dort letztlich eher auf Motivations-Floskeln beschränkt - was für Sehbehinderte einfach zu wenig ist.

Genaue Erfassung und Feedback

Die UW-Entwicklung nutzt Kinect, um Bewegungen und Körperhaltung bei sechs gängigen Yoga-Übungen wie "Krieger" oder "Baum" wirklich genau zu verfolgen, sodass die Software die Winkel zwischen einzelnen Körperteilen bestimmen kann. Denn diese sollten je nach Figur bestimmte Werte haben - beispielsweise, dass ein Knie um 90 Grad gebogen sein soll oder die Arme um 160 Grad auseinandergehen.

Das erlaubt dem Programm passende Sprach-Anweisungen zu geben, wie der Nutzer seine Haltung noch verfeinern muss - beispielsweise durch eine Schulterdrehung oder Neigen des ganzen Körpers in eine bestimmte Richtung. Pro Figur gibt es dabei etwa 30 gesprochene Bewegungs-Anweisungen, die essenziellen Kriterien der einzelnen Übungen entsprechen. Ist die richtige Haltung erreicht, bestätigt die Lösung auch das hörbar.

Freude an der Bewegung

Laut Projektleiter Kyle Rector, Informatik-Doktorand an der UW, soll Eyes-Free Yoga blinden oder stark fehlsichtigen Menschen ermöglichen, Übungen auf für sie komfortable Art auszuprobieren und so ein grundlegendes Verständnis für Yoga zu entwickeln. Erste Tests mit 16 Blinden und Sehbehinderten zufolge kommt der Ansatz gut an: 13 der Versuchspersonen würden das Programm weiterempfehlen, fast jeder es selbst wieder nutzen. Das UW-Team will die Software online bereitstellen, damit Interessenten sie einfach herunterladen und selbst nutzen können.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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