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Auf die Lehrer kommt es an

Archivmeldung vom 24.01.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Schulreform, kleinere Klassen, längeres gemeinsames Lernen? Alles zweitrangig. Die Bildungschancen unserer Kinder hängen vor allem ab von den Menschen, die vor der Tafel stehen und Wissen vermitteln. Forscher entdecken endlich die wahre Bedeutung des Lehrers - und in Schweden wurde sie sogar durch ein spektakuläres TV-Experiment nachgewiesen.

Sieben exzellente Lehrer haben eine der schwächsten schwedischen Schulklassen binnen fünf Monaten in eine der leistungsstärksten verwandelt - begleitet von Kamerateams des staatlichen Fernsehens. Das Magazin GEO berichtet in seiner aktuellen Ausgabe von diesem einzigartigen Experiment der Bildungsforschung. Und von den Lehren, die Experten aus diesem Ergebnis ziehen können.

Wissenschaftlichen Studien zufolge hängt der Lehr-Erfolg eines Pädagogen von einem Bündel von Kompetenzen ab. Dazu gehört bei weitem nicht nur Fachwissen, sondern auch Begeisterungsfähigkeit und eine geklärte Wertebindung, die dabei hilft, sich nicht als Kumpel der Schüler misszuverstehen, sondern ein ausbalanciertes, souveränes Rollenverständnis zu entwickeln. Zudem sollte ein guter Lehrer auch den professionellen Umgang mit außerschulischen Problemen gelernt haben und, nicht zuletzt, über die Fähigkeit zur "Selbstregulation" verfügen - sich also nicht zu sehr stressen lassen.

In Deutschland werden nach Einschätzung von Experten diese Faktoren in der Lehrerausbildung zu wenig beachtet - von der Gestaltung der Studienordnungen bis hin zur Auswahl der Lehramtsstudenten, von denen Schätzungen zufolge bis zu 20 Prozent für den anspruchsvollen Beruf gar nicht geeignet seien.

Die GEO-Reportage berichtet aber auch von Schulen und Universitäten, die sich mit innovativen Methoden diesem Problem stellen, ihren Lehrerfolg systematisch verbessert haben - etwa von der Universität Passau, die mit einem Eignungstest für angehende Lehramtsstudenten experimentiert, oder von der Robert-Bosch-Gesamtschule in Hildesheim, in der sich das Kollegium konsequent weiterbildet und sich die Lehrer gegenseitig bei der Verbesserung des Unterrichts helfen.

Forscher raten davon ab, sich allzu viel von anderen, populären Reformen in unserem Schulsystem zu versprechen. Denn auch wenn Eltern und Lehrer oft auf kleinere Klassen drängen, bringe diese teure Maßnahme nicht automatisch auch messbare Effekte beim Lernerfolg. Auch ob ein Gesamtschulsystem oder ein mehrzügiges Schulsystem prinzipiell bessere Ergebnisse hervorbringe, lasse sich wissenschaftlich kaum ermitteln.

Schließlich sei auch der Ruf nach höheren Lehrergehältern nicht allein geeignet, die Schulleistungen zu verbessern: Deutschlands Lehrer, so GEO, gehören zu den am besten bezahlten Lehrern der Welt - nur in Südkorea, Luxemburg und in der Schweiz verdienen Pädagogen mehr als hierzulande.

Quelle: GEO

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