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Internationale Messkampagne zum Klimawandel gestartet

Archivmeldung vom 11.11.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.11.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Nach einwöchigem Transferflug werden am morgigen Samstag in Darwin das russische Höhenforschungsflugzeug Geophysica und das Forschungsflugzeug Falcon der DLR landen. Mit ihnen wird ein spektakuläres Forschungsprojekt zum Einfluss der Tropen auf das globale Klima starten. Klimaexperten des Forschungszentrums Jülich, der ETH Zürich und der University Cambridge leiten von Mitte November bis Mitte Dezember die internationale Messkampagne (SCOUT- 03 Tropics) im Norden Australiens.

Sie untersuchen tropische Gewittertürme, um mehr über den Austausch von Spuren- und Treibhausgasen zwischen den Schichten der Atmosphäre zu erfahren.

Vor einer Woche sind die beiden Forschungsflugzeuge in Oberpfaffenhofen gestartet - voll gepackt mit einer Vielzahl von Messinstrumenten. Nach Zwischenstopps in Zypern, Arabien, Indien, Thailand und Borneo werden sie am Samstag in Darwin ankommen und in
den nächsten Tagen zu ihrem ersten Messflug in die australischen Gewittertürme starten.

Riesige Gewittertürme, die bis in eine Höhe von 20 Kilometern reichen, entstehen in dieser Jahreszeit nahezu täglich vor den Toren Darwins. Die Wissenschaftler vermuten, dass hier klimarelevante Spuren- und Schadgase in nur wenigen Stunden aus den unteren in die
höheren Schichten der Atmosphäre transportiert und von dort global verteilt werden. Ohne diese gigantischen Wolkentürme läuft der Luftaustausch in der Äquatorregion sehr viel langsamer ab. Viele Schadstoffe - die auch am Ozonabbau mitwirken - würden ohne diese
Gewittertürme also erst nach Jahren verzögert in die obere Atmosphäre (Stratosphäre) gelangen.

Über 20 verschiedene Spurengase werden die Atmosphärenforscher während ihrer Messflüge bestimmen. Die Jülicher Wissenschaftler sind vor allem am Wassergehalt der Wolken interessiert: In der bis zu minus 80 Grad kalten Atmosphäre bilden sich daraus Eiswolken. Diese Eiswolken haben einen großen Einfluss auf den Strahlungs- und damit
Wärmehaushalt der Erde. Sie wirken zudem wie ein Ventil, das heißt durch sie wird bestimmt, wie viel Wasserdampf in die Stratosphäre gelangen kann.

"Die in den Tropen stattfindenden rasanten Austauschprozesse sind der Schlüssel dazu, wie sich die Ozonschicht und der Strahlungshaushalt in der Stratosphäre zukünftig ändern wird", erläutert Dr. Cornelius Schiller, Physiker am Forschungszentrum Jülich und Koordinator der Flugzeug-Kampagne in Australien. "Erst wenn diese Prozesse geklärt sind, kann auch vorhergesagt werden, wie schnell oder langsam sich die Ozonschicht erholen wird - eine für die Menschheit bedeutende, aber bislang offene Frage."

Informationen und Bilder:

http://www.fz-juelich.de/scout/
http://www.ozone-sec.ch.cam.ac.uk

Quelle: Pressemitteilung Forschungszentrum Jülich

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