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Vakuum-Feuerlöscher für die Raumfahrt

Archivmeldung vom 24.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Löschtests: Vakuum gegen Kabelbrand.
Löschtests: Vakuum gegen Kabelbrand.

Bild: TUT

Ein japanisches Forschungsteam unter der Leitung des Maschinentechnikers Yuji Nakamura von der Toyohashi University of Technology (TUT) hat eine neue Technik entwickelt, um gefährliche Brände im Weltraum, wie etwa auf einer Raumstation, zu löschen. Bei der sogenannten "Vacuum Extinguish Method" saugt eine Vakuum-Kammer Flammen und Verbrennungsprodukte auf. Im Vergleich zur bisher gängigen Löschung mit Kohlendioxid, hat der Vakuum-Feuerlöscher den Vorteil, dass er unmittelbar und gefahrlos zum Einsatz kommen kann.

Schnellere Brandbekämpfung

CO2, das den Sauerstoff verdrängt, ist das bevorzugte Löschmittel bei Bränden im Weltraum. Der Vorteil: Das kann nicht zu neuen Kurzschlüssen und damit womöglich weiteren Bränden führen. Der Nachteil: Für Menschen ohne Atemschutz ist das lebensgefährlich. Durch das Aufsetzen von Filtermasken kommt es vor dem Löschen zu einer gefährlichen Zeitverzögerung, so die Forscher. Zudem verteilen sich Verbrennungsprodukte wie Rauch, Giftgase und Ruß in der ganzen Kabine. Diese müssen nach und nach durch Filter einfangen werden - ein schnelles Lüften ist im Weltraum schließlich unmöglich. "Da geht enorm viel Zeit drauf", sagen die Forscher.

Nakamura und seine Kollegen von der Hokkaido University und der Shinshu University wollen dem mit ihrem Vakuum-Feuerlöscher ein Ende machen. Bei der Neuentwicklung saugt eine Vakuumkammer die Flammen und auch diverse Verbrennungsprodukte nämlich einfach auf. Dann wird das Einlassventil der Kammer verschlossen. Das Feuer selbst erlischt schlagartig. Die Verbrennungsprodukte können später kontrolliert entfernt und in der Kammer erneut ein Vakuum hergestellt werden, sodass die Besatzung eines Raumfahrzeugs für den nächsten Brand gerüstet ist.

Löschtechnik nicht nur fürs All

Raumfahrtbehörden sind extrem vorsichtig, wenn es um die Einführung neuer Techniken geht. Nakamura ist aber zuversichtlich, dass die ausführlichen Versuche, die er mit seinem Team dokumentiert hat, dazu beitragen werden, den Vakuum-Feuerlöscher in Raumfahrzeugen zu etablieren. Dieser bietet immerhin auch den zusätzlichen Vorteil, dass er weniger wertvollen Stauraum in Raumfahrzeugen verbraucht als CO2-Löschsysteme.

Die neue Löschtechnik könnte auch für andere Anwendungsbereiche als die Raumfahrt interessant sein, wie beispielsweise U-Boote, bei denen die Brandbekämpfung vor ähnlichen Problemen steht wie in einem Raumfahrzeug. Nakamura glaubt weiters, dass diese Feuerlöschtechnik auch für Reinräume geeignet ist. Außerdem könne man damit Pulverexplosionen entschärfen.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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