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Südwestmetall kritisiert Pläne für Frauenquoten in Aufsichtsräten

Archivmeldung vom 18.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

Der Vorsitzende des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Stefan Wolf, hat die Pläne der Koalitions-Arbeitsgruppe von Union und SPD für eine Frauenquote in Aufsichtsräten scharf kritisiert. "Anstatt ihre eigenen Hausaufgaben zu machen, kippt die Politik das Problem den Betrieben per Gesetz und Frauenquote auf die Füße. Das lehnen wir entschieden ab", sagte Wolf "Handelsblatt-Online". Schon heute sei es "extrem schwierig", hochqualifizierte Frauen zum Beispiel für ein Aufsichtsratsmandat bei einem technisch getriebenen Unternehmen zu finden.

Zudem wirft Wolf der Politik Versagen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor. "Den Frauen, die den Weg zu uns gefunden haben, müssen wir entsprechende Möglichkeiten bieten, etwa Beruf und Familie auch in der Phase der Familiengründung gut miteinander vereinbaren zu können", sagte er. Leider seien aber die familiär bedingten Auszeiten in Deutschland länger als im restlichen Europa. Dies sei vor allem auf das "mangelhafte Angebot" einer öffentlichen Kinderbetreuung zurückzuführen. "Hier hat die Politik eine massive Bringschuld." Weiterhin brauche man einen gesellschaftlichen Wandel und veränderte Prioritäten der schulischen Inhalte, um junge Frauen für Berufe in der Metall- und Elektroindustrie zu begeistern, betonte Wolf.

Nur jeder vierte DAX-Konzern erfüllt neue Frauenquote

Die in den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD beschlossene Frauenquote für Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen erfüllt derzeit gerade einmal jeder vierte DAX-Konzern. Lediglich acht der 30 Unternehmen sind nach einer Übersicht von "Handelsblatt-Online" bereits heute personell so aufgestellt, wie es die von Schwarz-Rot angestrebte Regelung vorsieht. Ab 2016 soll ein Frauenanteil von mindestens 30 Prozent für die Aufsichtsgremien verpflichtend werden. Musterschüler sind demnach lediglich Henkel, Deutsche Bank, Beiersdorf und Allianz. Bei diesen vier Firmen überschreiten sowohl Anteilseigner als auch Arbeitnehmer die 30-Prozent-Schwelle im Aufsichtsrat. Commerzbank, Deutsche Post, Deutsche Telekom und Lufthansa überschreiten die Grenze dank starker Präsenz von Frauen auf der Arbeitnehmerseite. So ist im 20-köpfigen Aufsichtsrat der Lufthansa die Chefin des Maschinenbauers Trumpf, Nicola Leibinger-Kammüller, die einzige Frau unter den zehn Vertretern der Anteilseigner. Auf der Tischseite der Arbeitnehmer sitzen aber fünf Frauen. Bislang liegt die durchschnittliche Frauenquote der 30 DAX-Konzerne der Übersicht zufolge bei 22 Prozent. Betrachtet man die Anteilseigner für sich, liegt die Quote bei 18 Prozent. Besser schneiden die Arbeitnehmervertreter ab: Ihre Frauenquote über alle DAX-Unternehmen hinweg liegt bei 26 Prozent.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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