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Mit dem Schwarzgeld direkt in den Tresor

Archivmeldung vom 04.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thomas Blenkers / pixelio.de
Bild: Thomas Blenkers / pixelio.de

Erstmals schildert der Datendieb Heinrich Kieber, durch dessen Informationen unter anderem der Steuerbetrug von Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel aufgedeckt wurde, wie Milliarden von Schwarzgeld aus der ganzen Welt nach Liechtenstein geschafft wurden. Über Konten von Briefkastenfirmen, beispielsweise in Spanien oder Portugal, die indirekt der fürstlichen LGT Treuhand gehörten, sei das Geld nach Liechtenstein geflossen, sagte der frühere LGT-Mitarbeiter in einem Exklusiv-Interview in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern.

Bargeld hätten die Kunden durch eine geheime Stahltür im öffentlichen Parkhaus von Vaduz direkt in einen Tresorraum der LGT Treuhand fahren können. Kieber, der die Konto-Daten nach eigenen Angaben an insgesamt 13 Staaten weitergab, lebt heute an unbekanntem Ort im Zeugenschutzprogramm eines Geheimdienstes.

Allein der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) habe ihm fünf Millionen Euro für die Informationen gezahlt, sagte Kieber dem stern. Insgesamt verfüge er über Daten von 3929 Stiftungen, Gesellschaften und Trusts sowie von 5828 natürlichen Personen. Davon, so Kieber, seien "46 PEP - politisch exponierte Personen - so wie der Zumwinkel. Zu meiner Überraschung bislang der einzige PEP, dessen Fall zumindest teilweise öffentlich wurde." Der Fall Zumwinkel wurde im Februar 2008 publik, der Ex-Chef der Post musste 3,9 Millionen Euro Steuern nachzahlen und wurde im Januar 2009 zu einer Strafe von einer Million Euro und zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.

Die Mitarbeiter der LGT Treuhand hätten über vertrauliche Gespräche mit ihren Klienten minutiös Buch geführt, sagte Kieber dem Magazin, die Notizen seien mit den Kontodaten abgespeichert worden. "Die Treuhänder wissen mehr als manche Ehefrauen oder die Kinder oder die Geschäftspartner." In den internen Vermerken habe er Geschichten lesen können "über Familienstreitigkeiten, Zweit- und Drittfrauen oder uneheliche Kinder". Der reichste Anleger, so Kieber, war ein italienischer Industriellen-Erbe mit 450 Millionen, der reichste Deutsche ein Düsseldorfer Geschäftsmann mit Anlagen von 35 Millionen Euro.

Quelle: stern

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