Covestro zuversichtlich trotz EU-Prüfung der Adnoc-Übernahme

Von JohnWilliamDoe - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=45215161
Der Leverkusener Kunststoffkonzern Covestro gibt sich mit Blick auf seine anstehende Übernahme durch den arabischen Ölriesen Adnoc gelassen. "Wir hatten damit gerechnet, dass die nun angekündigte Prüfung der EU zur Adnoc-Übernahme kommen wird", sagte Covestro-Finanzvorstand Christian Baier dem "Handelsblatt" am Donnerstag.
"Dadurch ist keine neue Unsicherheit entstanden. Wir befinden uns
weiterhin in sehr konstruktiven Gesprächen und wir sind zuversichtlich,
dass die Übernahme in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden
kann." Die Europäische Kommission hatte vor wenigen Tagen verkündet,
wegen möglicher wettbewerbsverzerrender Subventionen eine vertiefende
Prüfung einzuleiten.
Mit Blick auf das eigene Geschäft zeigte
sich Baier am Donnerstag vorerst pessimistisch, nachdem der Konzern
schwache Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt hatte. "Zu Jahresbeginn
waren wir noch zuversichtlich, dass wir im zweiten Halbjahr positive
Effekte sehen werden. Das ist jetzt überlagert von den Zollthemen",
erklärte er. "Kurzfristig sehen wir keine Erholung."
Die
Zoll-Einigung der EU mit den USA ist aus seiner Sicht noch kein
grundlegender Durchbruch. "Eine Spur sicherer müssen wir nach dem
Zoll-Deal zwischen EU und USA wohl sein, sonst bräuchten wir die
Nachrichten ja gar nicht mehr einzuschalten." Man blicke aber nun
natürlich auf die Ausgestaltung von Details, so Baier.
Er
forderte die Bundesregierung zu Maßnahmen auf, damit Covestro mehr in
Deutschland investiert. "Wir möchten gerne wieder stark in Deutschland
investieren - aber nicht blind. Wir werfen wegen eines
Regierungswechsels nicht sofort bisherige Investitionspläne über den
Haufen", so Baier.
Quelle: dts Nachrichtenagentur