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Manager fürchten Konjunktureinbruch in Deutschland

Archivmeldung vom 22.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Ölpreis, Inflation, Finanzkrise: Deutschlands Führungskräfte schätzen die Konjunktur so pessimistisch ein wie seit sechs Jahren nicht mehr. Laut einer Umfrage fürchten 52 Prozent einen Wirtschaftseinbruch, nur 15 Prozent glauben, dass es aufwärts geht.

Noch geht es den Unternehmen in Deutschland ganz passabel. 67 Prozent der Top-Manager bewerten die aktuelle Auftragslage ihrer Firma als gut oder sehr gut. Allerdings deutet sich eine Verschlechterung der Lage an: Bei der letzten Befragung im März äußerten sich noch 79 Prozent optimistisch.

Das Institut für Demoskopie in Allensbach hat für das Wirtschaftsmagazin "Capital" das sogenannte "Elite-Panel" erstellt. Dafür wurden 605 Manager aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung befragt.

Das düstere Ergebnis in den ersten beiden Juli-Wochen: 52 Prozent rechnen mit einem Wirtschaftseinbruch, nur 15 Prozent glauben, dass es aufwärts geht. Damit sind die Spitzenkräfte so pessimistisch wie seit Herbst 2002 nicht mehr.

Für 88 Prozent der Befragten liegt das Hauptkonjunktur-Risiko im hohen Ölpreis. Die Finanzkrise nennen 48 Prozent als Grund, die Inflation 43 Prozent.

Immerhin: Die Beschäftigungspläne der Firmen sind unter dem Strich noch positiv: 31 Prozent wollen in den nächsten zwölf Monaten neue Mitarbeiter einstellen. Allerdings planen auch schon 19 Prozent einen Stellenabbau.

Die Spitzenkräfte wünschen sich Schwarz-Grün

Harsche Kritik übt die Elite an der Großen Koalition. Laut Umfrage erklären 54 Prozent, sie seien mit der aktuellen Wirtschaftspolitik nicht zufrieden. Nur noch 36 Prozent bescheinigen der Bundesregierung, sie sei stark genug - im März waren es 45 Prozent. Nun machen sich 61 Prozent Sorgen, die Regierung sei zu schwach.

Entsprechend gering ist auch die Begeisterung für eine Fortsetzung des jetzigen Regierungsbündnisses nach der Bundestagswahl 2009. Falls es dann erneut weder für ein Zweierbündnis von Schwarz-Gelb noch für Rot-Grün reicht, wünschen sich nur noch 25 Prozent eine neue Koalition von Union und SPD. Sechs von zehn Befragten wäre dagegen eine "Jamaika-Koalition" von Union, FDP und Grünen am liebsten. Eine "Ampel" unter SPD-Führung wollen sieben Prozent.

Dagegen stößt ein schwarz-grünes Zweierbündnis ohne FDP bei den Befragten auf große Zustimmung: Auf die gesonderte Frage, ob sie es begrüßen würden, wenn nach der nächsten Bundestagswahl Union und Grüne zusammen die Regierung bilden, antworteten 68 Prozent mit Ja.

Steinmeier kommt bei den Managern gut an

Allerdings unterscheiden sich Manager und Politiker stark in ihrer Präferenz: Während bei den Wirtschaftsführern eine große Mehrheit von 76 Prozent Schwarz-Grün begrüßen würde, ist es bei den Politkern nur eine Minderheit von 37 Prozent.

Trotz der weit verbreiteten Skepsis gegenüber der SPD kommt ihr möglicher Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier bei den Managern gut an. Nach Einschätzung von 70 Prozent der Befragten hat der Außenminister das Zeug, Bundeskanzler zu werden. 87 Prozent bescheinigen ihm, ein aussichtsreicherer Kanzlerkandidat zu sein als der SPD-Vorsitzende Kurt Beck.

Auch vor Angela Merkel, die nach wie vor eine große Mehrheit (76 Prozent) für eine starke Kanzlerin hält, muss Steinmeier sich nicht verstecken. Bei allen persönlich-politischen Eigenschaften schneidet er ähnlich gut ab wie sie. So erhalten sowohl Merkel als auch Steinmeier Lob für ihr Fingerspitzengefühl, ihre Vertrauenswürdigkeit und ihre strategische Klugheit.

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