Krankenhausgesellschaft befürchtet Abwanderung syrischer Ärzte
Archivmeldung vom 09.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, erwartet Folgen für Deutschland, sollten syrische Ärzte in der Folge des Machtwechsels in Syrien in ihr Heimatland zurückkehren. "Wir können verstehen, dass viele von ihnen in ihre Heimat zurückkehren möchten und dort auch dringend gebraucht werden", sagte Gaß dem "Spiegel".
Allerdings spielten syrische Ärzte in Deutschland vor allem in
Krankenhäusern kleinerer Städte eine wichtige Rolle bei der
Aufrechterhaltung der Versorgung. "Verlassen sie in größerer Zahl
Deutschland wieder, wird dies in der Personaldecke ohne Zweifel spürbar
sein", so Gaß.
Auch der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands
(SpiFa) befürchtet Folgen. Deutschland würde Fachkräfte aus dem Ausland
benötigen. "Zu diesen Fachkräften gehören auch Menschen aus Syrien, die
entweder schon vorher qualifiziert waren oder im Rahmen ihres
Aufenthaltes hier in Deutschland ihre Qualifikation erworben haben",
teilte der SpiFa dem "Spiegel" mit. Diese Menschen leisteten einen
wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung in Deutschland und ihr
Weggang hätte sicherlich spürbare Konsequenzen im deutschen
Gesundheitssystem.
Laut Statistik der Bundesärztekammer
arbeiteten Ende vergangenen Jahres 5.758 syrische Ärzte in Deutschland,
davon knapp 5.000 im Krankenhaus. Damit sind sie die größte Gruppe
ausländischer Ärzte.
Quelle: dts Nachrichtenagentur