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Griechenland-Entscheidung macht Euro immer unsicherer!

Archivmeldung vom 13.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Lupo / pixelio.de
Bild: Lupo / pixelio.de

Zu dem Griechenland-Bericht der Troika erklärt der Präsident des Wirtschaftsrates, Prof. Dr. Kurt J. Lauk: "Es rächt sich nun bitter, dass die europäischen Regierungen versäumt haben, ihre Bevölkerungen auf unbequeme Wahrheiten vorzubereiten. Der Troika-Bericht deckt die Utopie einer schnellen Griechenland-Rettung schonungslos auf. Athen kann sich ohne fremde Hilfe über Jahre nicht finanzieren. Neue Hilfsgelder werden fast vollständig von dem teuren Schuldendienst verschlungen."

Lauck weiter: "Der offene Streit zwischen dem IWF und der Euro-Zone ist ein alarmierendes Warnsignal. Der IWF kämpft um seine Glaubwürdigkeit, da er seine Maßstäbe, die weltweit gelten, in Europa nun gefährdet sieht. Selbst die Europäerin Lagarde hält eine konsequente Konsolidierungspolitik der Europäer für nicht mehr möglich, sie verliert die Geduld mit ihnen.

Wenn die beiden wichtigsten Griechenland-Gläubiger nicht mehr in die gleiche Richtung marschieren, geht nicht nur kostbares Vertrauen verloren, es lässt sich auch an einer Hand abzählen, dass die schmerzhaften Maßnahmen am Ende wieder auf die EZB abgeschoben werden. Dies bedeutet unter anderem, dass die EZB entweder die Anforderungen für griechische Banken lockern muss oder sie ggf. erneut griechische Anleihen aufkaufen muss.

Doch statt den Bürgern reinen Wein einzuschenken, verschieben die "EU-Rettungspolitiker" erneut die dringend erforderlichen Entscheidungen. Ein zweiter Schuldenschnitt für Griechenland wird immer wahrscheinlicher und dadurch immer teurer. Dies erfordert aber mutige Entscheidungen und Offenheit über die Folgen auch für Deutschland.

Um für Griechenland wieder eine Wachstumsperspektive zu schaffen, muss Griechenland auch tatsächlich die Reformern umsetzen. Nur dadurch wird Griechenland wieder Vertrauen an den Kapitalmärkten zurückgewinnen können. Dazu gehört auf jeden Fall eine funktionierende Steuererhebung.

Die Kreditwürdigkeit Deutschlands wird Griechenland einen weiteren Aufschub gewähren, so lange, bis die Finanzmärkte auch die deutsche Zahlungsfähigkeit anzweifeln. Da Spanien in den nächsten Wochen unter den Schirm muss, wird dies bald der Fall sein."

Quelle: Der Wirtschaftsrat der CDU (ots)

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