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Kokain-Schwemme: 2017 bringt Rekordsicherstellungen in Deutschland

Archivmeldung vom 27.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kokain in Pulverform Bild: de.wikipedia.org
Kokain in Pulverform Bild: de.wikipedia.org

Zoll und Polizei in Deutschland haben in diesem Jahr so viel Kokain sichergestellt wie nie zuvor. Das Bundeskriminalamt (BKA) teilte auf Anfrage des NDR mit, 2017 seien knapp sieben Tonnen Kokain beschlagnahmt worden und damit mehr als dreimal so viel wie 2016. Grund ist nach Einschätzung von Zoll und BKA der hohe Zufuhrdruck aus Südamerika, wo eine erhöhte Produktion zu einer deutlichen Zunahme von Kokain-Exporten nach Westeuropa und Deutschland geführt habe. Das Zollfahndungsamt Hamburg spricht von einer "Kokain-Schwemme". Nach einer internen Auswertung des BKA, die dem NDR vorliegt, haben sich auch die weltweiten Sicherstellungen größerer Kokain-Mengen seit 2012 verdoppelt. Die Ermittler rechnen damit, dass 2017 dabei das bisherige Rekordjahr 2016 mit Sicherstellungen von 582 Tonnen übertreffen wird.

Südamerikanische Kokain-Produzenten und internationale Schmugglernetzwerke überschwemmten den europäischen Markt, so Christian Hoppe, beim BKA für Rauschgiftbekämpfung zuständig. "Offensichtlich verfahren die Täter nach dem Motto: Angebot schafft Nachfrage", sagte Hoppe, der deshalb mit steigendem Konsum in Deutschland rechnet. Nach Meinung von René Matschke, Leiter des Zollfahndungsamts Hamburg, ist Kokain inzwischen eine Alltagsdroge, die nicht nur in der High Society konsumiert werde. Die Rekordsicherstellungen hätten keinerlei Einfluss auf den Preis des Kokains, stellen die Ermittler fest. "Wenn wir das in den letzten zehn Jahren rückwärtig betrachten, sind die Preise tendenziell eher leicht angestiegen, im Klein- und auch im Großhandel", so Zollfahnder Matschke. Er geht davon aus, dass trotz der Ermittlungserfolge nur einige Prozent des geschmuggelten Kokains in Deutschland entdeckt werden. "Die Mengen sind fast unerschöpflich in Südamerika. Zu sagen, wir trocknen den europäischen Markt mit unserer Arbeit aus, das wäre vermessen."

Schmugglernetzwerke lassen das Kokain vor allem auf Schiffen transportieren. Seecontainer spielen als Versteck nach Angaben von Zoll und BKA weiterhin die wichtigste Rolle. Haupteinfallstore für den Drogenschmuggel nach Deutschland sind neben Rotterdam und Antwerpen die Hafenstädte Hamburg und Bremerhaven.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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