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Bahn will 800 Millionen Euro in Bahnhofsmodernisierung investieren

Archivmeldung vom 31.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Andreas Dengs  / pixelio.de
Bild: Andreas Dengs / pixelio.de

Die Deutsche Bahn will in diesem Jahr zusammen mit Bund und Ländern insgesamt 800 Millionen Euro in die Modernisierung ihrer Bahnhöfe stecken. Ziel sei, möglichst bald "auf allen Bahnhöfen mit mehr als 1000 Reisenden pro Tag einen stufenfreien Zugang zu schaffen", sagte Bahn-Chef Rüdiger Grube zur "Süddeutschen Zeitung".

Nach und nach sollten sie mit modernen Rolltreppen und Aufzügen ausgestattet werden. Derzeit sind - auch dank der Mittel aus den Konjunkturprogrammen - fast drei Viertel der Bahnhöfe stufenfrei. Zudem solle bis Anfang 2014 die Mehrzahl der Reisenden an den Bahnhöfen "vor Wind und Wetter geschützt sein", sagte Grube.

Bis zum Jahr 2017 will er "alle Stationen mit mehr als 50 Reisenden pro Tag mit dynamischen Schriftanzeigern" ausgestattet haben. An diesem Dienstag feiert Grube zusammen mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in Nürnberg den Abschluss des Konjunkturprogramms, mit dem die Bahn in den vergangenen zweieinhalb Jahren deutschlandweit 2.100 Bahnhöfe modernisieren konnte.

Insgesamt standen 352 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung, um Aufzüge und Rolltreppen einzubauen, Bahnsteigdächer zu sanieren, Unterführungen besser zu beleuchten sowie 2.800 dynamische Schriftenanzeigen anzubringen. Die Maßnahmen würden "das Reisen mit der Bahn auf Jahre hinaus angenehmer machen", so Ramsauer gegenüber der Zeitung.

Bahn hat fast 40 Prozent aller Bahnhöfe modernisiert

Fast 40 Prozent aller Bahnhöfe in Deutschland ist innerhalb von drei Jahren mit Mitteln der Konjunkturprogramme der Bundesregierung modernisiert worden. In die Verjüngungskur von 2.100 der insgesamt 5.400 Personenbahnhöfe wurden 325 Millionen Euro investiert, berichtet die Tageszeitung "Die Welt".

Insgesamt flossen von 2009 bis Ende vorigen Jahres 1,4 Milliarden Euro aus dem Programm des Bundes in die Schieneninfrastruktur. Die DB AG steuerte zudem 100 Millionen Euro bei. Bahnchef Rüdiger Grube und Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) wollen die Bilanz der Mittelverwendung am Dienstag in Nürnberg vorstellen. Renoviert wurden überwiegend kleine und mittlere Bahnhöfe, an denen vieles früher als ursprünglich geplant verbessert wurde.

Schwerpunkte waren eine bessere Information für Reisende durch elektronische Schriftanzeigen, optimierter Wetterschutz, moderne Beleuchtung sowie barrierefreie Bahnsteige. In vielen Fällen wurde außerdem die denkmalwerte Bausubstanz aufpoliert. Insgesamt stellte man rund 3.000 Bauprojekte fertig. In Baden-Württemberg wurden die meisten Stationen verschönert (368 Bahnhöfe/39,8 Millionen Euro), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (359 Bahnhöfe/41 Millionen Euro) und Bayern (250 Bahnhöfe/57,3 Millionen Euro). Bei den Stadtstaaten liegt Berlin (68 Bahnhöfe/32 Millionen Euro) vorn, gefolgt von Hamburg (28 Bahnhöfe/25,5 Millionen Euro). Schlusslichter sind Bremen (neun Bahnhöfe/1,2 Millionen Euro) und das Saarland (28 Bahnhöfe/4,8 Millionen Euro).

Kritikern reichen die Modernisierungsmaßnahmen nicht aus. "Vor allem bei kleinen und mittleren Stationen gibt es weiteren Sanierungsbedarf", sagte Susanne Henckel, die Hauptgeschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger des SPNV (BAG-SPNV), der Dachorganisation der Besteller von Zugleistungen in Deutschland, der Zeitung. Auf kleineren Bahnhöfen fehlten weiterhin selbst Grundausstattungen wie Sitzgelegenheiten oder Wetterschutz. "Die Bahn hat sich zu lange auf die großen Bahnhöfe konzentriert", sagte Henckel. Die Konkurrenten der Bahn sehen ebenfalls deutlichen Handlungsbedarf: "Vor allem in der Fläche muss noch viel passieren, gerade bei Infosystemen und Aufenthaltsräumen", sagte Engelbert Recker, der Hauptgeschäftsführer des DB-Wettbewerberverbandes Mofair, der Zeitung.

Pro Bahn fordert weitere Modernisierung von Bahnhöfen

Der Fahrgastverband Pro Bahn hat den Bund und die Deutsche Bahn AG aufgefordert, die Bahnhöfe in Deutschland weiter zu modernisieren. "Es darf nicht nachgelassen werden", sagte der Bundesvorsitzende Karl-Peter Naumann der "Saarbrücker Zeitung". Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Bahnchef Rüdiger Grube wollen an diesem Dienstag eine Bilanz ziehen zu den Investitionen aus den Konjunkturpaketen in die Bahn-Infrastruktur. Demnach flossen in den letzten drei Jahren auch 325 Millionen Euro in die Modernisierung von 2.100 kleineren und mittleren Bahnhöfen. Naumann betonte, das Sonderprogramm sei ein Erfolg gewesen. Dennoch fehlten flächendeckende Verbesserungen für die Reisenden. Insbesondere in Ostdeutschland und in den Grenzregionen herrsche nach wie vor erheblicher Modernisierungsbedarf. Zugleich fordert der Vorsitzende von Pro Bahn, verstärkt nach Modellen zu suchen, wie nicht mehr benötigte Bahnhofsgebäude erfolgreich privatisiert werden können. Die Bahn dürfe beim Verkauf an Interessenten keine "abenteuerlichen Preise" verlangen, so Naumann.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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