GKV-Spitzenverband gegen Reduktion der Krankenkassenanzahl
Der GKV-Spitzenverband spricht sich gegen eine Verschlankung der deutschen Krankenkassenlandschaft aus. "Ich halte das von einigen Politikern aufgebrachte Thema um die Frage nach der richtigen Anzahl der gesetzlichen Krankenkassen für eine typische Sommerloch-Debatte, die leider von den echten finanziellen Problemen der gesetzlichen Krankenversicherung ablenkt", sagte der GKV-Vorstandschef Oliver Blatt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Blatt verwies auf den Wettbewerb zwischen den gesetzlichen
Krankenkassen. "Der hat dazu geführt, dass die Zahl der Krankenkassen
von 420 im Jahr 2000 auf aktuell 94 gesunken ist und dass die
Verwaltungskosten drei Mal so niedrig sind wie in der privaten
Krankenversicherung", sagte er weiter. Verwaltungskosten der
Krankenkassen seien "überwiegend die Kosten für die Mitarbeitenden bei
den Krankenkassen, die tagtäglich 75 Millionen Versicherte in
Geschäftsstellen, digital und am Telefon betreuen und beraten", so der
GKV-Chef weiter. Einspareffekt bei Krankenkassen-Schließungen wären
minimal und würden nicht mal annähernd ausreichen, um die
Kostensteigerungen bei den Leistungsausgaben eines Jahres auszugleichen,
so Blatt.
Der GKV-Vorstandschef reagierte damit auf Aussagen von
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU), die eine Reduktion der
Anzahl der Krankenkassen gegenüber den Funke-Zeitungen nicht
ausgeschlossen hatte. "Weniger Krankenkassen sind möglich, ohne die
Funktionsfähigkeit des Systems zu gefährden. Einsparen würden wir
dadurch allerdings relativ wenig. Die Versicherten wissen aber generell
Verschlankung von Verwaltungsausgaben zu schätzen - unabhängig von der
Anzahl der Krankenkassen", hatte Warken erklärt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur