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Analysten warnen vor einem neuen Konzernumbau bei der Telekom

Archivmeldung vom 04.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Am Dienstag wird der neue Chef der Deutschen Telekom, René Obermann, dem Aufsichtsrat seine Pläne und sein neues Team vorstellen, Analysten warnen jedoch davor, dass er dabei zu radikal vorgeht. Sie verlangen, dass er zunächst die drängensten Probleme löst, bevor der den Konzern umbaut.

"Das permanente Restrukturieren und Reorganisieren bringt zu viel Unruhe in den Konzern", sagte Analyst Jochen Reichert von SES Research dem Tagesspiegel (Montagausgabe). Frank Rothauge vom Bankhaus Sal. Oppenheim hält eine Neuorganisation zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls für alles andere als hilfreich. "Dann wäre der Konzern ohne viel zu erreichen mehrere Monate nur mit sich selbst beschäftigt", sagte Rothauge. "Das kann man nicht machen, wenn man die Wettbewerber im Nacken sitzen hat."

Das wichtigste Ziel müsse es zunächst sein, den Heimatmarkt zu stabilisieren, sagte Reichert von SES Research. Er begrüßt, dass der Vertrieb von Mobilfunk und Festnetz inzwischen bereits zusammengelegt wurde. Die Analysten haben jedoch Zweifel daran, dass es Sinn macht, die Sparten Mobilfunk und Festnetz gänzlich zu verschmelzen. "Die Frage ist, ob es für eine vernünftige Kundenbeziehung nicht reicht, wenn der Vertrieb - wie bereits geschehen - neu ausgerichtet wird", sagte Reichert. "Ein einheitlicher Vertrieb macht Sinn", sagte auch Analyst Rothauge. "Aber ich sehe keinen Vorteil darin, die Sparten T-Com und T-Mobile zusammenzulegen. Es gibt keine Synergien, die man heben kann." Im Gegenteil: "Das verursacht viel Wirbel und bringt nichts", sagte Rothauge.

Hier sind Analysten und Gewerkschaft ausnahmsweise einer Meinung. "Der Nutzen und die Sinnhaftigkeit dieses Unterfangens sind nicht belegt", sagte Verdi- Bundesvorstand und Telekom-Aufsichtsratsmitglied Lothar Schröder dem Tagesspiegel.

Der Aufsichtsrat, so fürchtet Rothauge, habe Obermann eine schlechte Ausgangsposition beschert. Das Gremium habe es zugelassen, dass sein Vorgänger Ricke noch sein "Programm Telekom 2010" vorstellen konnte, mit dem die Kosten gesenkt und die Kundenabwanderung gestoppt werden soll, nur um Ricke dann kurze Zeit später die Unterstützung zu versagen. "Dadurch hat der Aufsichtsrat selbst das Programm diskreditiert", sagte Rothauge. "Jetzt ist Obermann in der ungünstigen Lage, auf das Programm noch etwas drauf packen zu müssen." Doch viele Freiheiten gebe es für Obermann nicht. "Er kann ein neues Team benennen, aber er hat nicht viele sinnvolle Möglichkeiten anderes zu machen als das, was sein Vorgänger schon vorgeschlagen hat."

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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