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Hohe Mieten: Mieterbund-Chef warnt vor dramatischen Zuständen auf Wohnungsmarkt

Archivmeldung vom 12.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Angesichts extrem steigender Mieten und Energiepreise hat der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Franz-Georg Rips, vor dramatischen Zuständen auf dem Wohnungsmarkt gewarnt. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus" sagte er, schon heute hätten viele Menschen "massive Probleme, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Dieser Trend wird sich weiter verschärfen."

Laut Rips steuern Groß- und Universitätsstädte, in denen es bereits jetzt an preiswerten Wohnungen fehlt, "auf eine mittlere Katastrophe zu". Die Verteuerung der Wohnkosten treffe nicht nur Einkommensschwache, Rentner und Studenten. "Auch normal- und sogar viele gutverdienende Haushalte können das nötige Geld kaum noch aufbringen."

Ein großes Problem sieht Rips in der wachsenden Altersarmut. "Wenn die Menschen künftig weniger Rente bekommen, aber immer höhere Wohnkosten zahlen müssen, dann ist das ein brandgefährlicher Zustand", so Rips. "Niemand sollte die soziale Sprengkraft unterschätzen".

An die Politiker appellierte er, schleunigst neue Wohnkonzepte zu entwickeln. "Schon bei der Bundestagswahl 2013 wird es - neben der Energiefrage - auf die Wohnungsfrage ankommen." Rips kritisierte, dass bestimmte Bevölkerungsschichten aufgrund der massiv gestiegenen Mieten kaum noch Chancen haben, in den Zentren der Großstädte zu leben. "Noch sind unsere Städte relativ gut durchmischt, das ist ein Ausdruck für die stabile soziale Lage unserer Gesellschaft. Diese Verhältnisse drohen gerade zu kippen."

Der Mieterbund-Präsident warnte: "Der soziale Frieden hängt ganz wesentlich davon ab, dass alle Schichten die Möglichkeiten haben, in allen Gebieten Deutschlands zu leben. Wenn das nicht mehr der Fall ist, brechen unruhige Zeiten an."

Massive Kritik übte Rips zudem an den Verkäufen kommunaler Wohnungsbestände. "Immer mehr ausländische Investoren, die das schnelle Geld machen wollen, stürzen sich auf den deutschen Wohnungsmarkt." Beispiele aus der Vergangenheit hätten gezeigt, welche Risiken ein Verkauf öffentlicher Wohnungen an Immobilienfirmen mit sich bringe. Entweder vernachlässige der neue Eigentümer die Instandhaltung der Wohnungen, um Kosten zu sparen, oder es komme es zu Luxussanierungen, so Rips. "Das Nachsehen haben immer die alteingesessenen Mieter."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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