Bundesbank sieht Bonität Deutschlands nicht gefährdet

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Trotz steigender Staatsschulden sieht die Bundesbank die Bonität Deutschlands nicht gefährdet. "Deutschland genießt weiterhin hohe Kreditwürdigkeit und bleibt auch bei wachsender Schuldenquote im internationalen Vergleich in ruhigen Gewässern", schreibt Bundesbank-Vorstand Michael Theurer in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt".
Zugleich warnt Theurer vor den langfristigen Folgen wachsender
Zinslasten für den Bundeshaushalt. Es sei entscheidend, die derzeit
hohen Defizite verlässlich zurückzuführen. Deutschland habe für die
Euro-Zone eine wichtige Ankerfunktion.
Sorgen bereitet den
Währungshütern vor allem die enge Verflechtung von Staaten und Banken im
Euro-Raum. Diese habe sich bereits in der Finanz- und
Staatsschuldenkrise als Risiko für die Stabilität erwiesen. Zweifel an
der Solvenz von Staaten könnten die Bonität von Banken schwächen,
während Bankenkrisen wiederum staatliche Rettungsmaßnahmen erforderlich
machten und die öffentlichen Haushalte belasteten.
Ein Grund für
diese Abhängigkeit sei die regulatorische Bevorzugung staatlicher
Anleihen, die von Banken weder mit Eigenkapital unterlegt noch auf
Großkreditgrenzen angerechnet werden müssen. Theurer fordert daher eine
stärkere Entflechtung von Staaten und Banken, um die Finanzstabilität im
Euro-Raum dauerhaft zu sichern.
Quelle: dts Nachrichtenagentur