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EZB: Beim Zinssatz noch nicht am Ende

Archivmeldung vom 12.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Linda Karlsson  / pixelio.de
Bild: Linda Karlsson / pixelio.de

Trotz der jüngsten Zinssenkung sieht die Europäische Zentralbank (EZB) noch geldpolitischen Spielraum. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen, "je nachdem, wie sich die Inflation entwickelt, sind wir beim Zinssatz noch nicht am Ende unserer Möglichkeiten". Bei Bedarf sei es zudem nicht ausgeschlossen, dass die Zentralbank beim Einlagesatz für Geschäftskunden in den negativen Bereich gehe.

"Ich wäre mit einem solchen Schritt sehr vorsichtig, da er hohe Signalwirkung hätte, würde ihn aber nicht grundsätzlich ausschließen", erklärte Asmussen. Ferner sei es möglich, die Banken nicht länger zu verpflichten, eine Mindestreserve bei der EZB zu halten. "Das bringt den Banken Liquidität", sagte Asmussen.

Der EZB-Direktor betonte, vergangene Woche habe es unterschiedliche Positionen darüber gegeben, wann die EZB handeln solle. Die Entscheidung, den Leitzins von 0,5 auf 0,25 Prozent zu senken, verteidigte er: "Ich würde nicht infrage stellen, dass es die Notwendigkeit gab zu handeln, um unser Ziel der Preisstabilität sicherzustellen." Gegenwärtig liege die Inflation im Euro-Raum bei nur 0,7 Prozent, was eine Abweichung von 1,3 Prozentpunkten gegenüber dem Zielwert von 2,0 Prozent bedeute. Das Inflationsziel der EZB sei symmetrisch, deshalb reagiere man auf Abweichungen nach oben wie nach unten, erklärte Asmussen: "Bei einer Abweichung nach oben um 1,3 Prozentpunkte hätten wir eine Inflationsrate von 3,3 Prozent - da würden wir auch geldpolitisch reagieren."

Angesichts der intern umstrittenen EZB-Leitzinssenkung sprach sich der Ökonom für eine Offenlegung des Abstimmungsverhaltens aus. "Nach Zinsentscheidungen müssten wir eine Zusammenfassung der Diskussion veröffentlichen. Wir sollten dabei auch offenlegen, wer wofür gestimmt hat", sagte er. Die Regeln des EZB-Rates verbieten es bislang, das Abstimmungsverhalten seiner Mitglieder offenzulegen.

Der EZB-Direktor zeigte zudem Verständnis für deutsche Sparer, die unter niedrigen Zinsen litten. "Ich habe Verständnis für den Ärger der deutschen Sparer", sagte er. "Aber Deutschland ist keine Insel." Die Anlagenzinsen in Deutschland würden sich dann wieder erhöhen, wenn es dem Rest Europas besser gehe. "Je besser es den Peripheriestaaten geht, desto besser wird das für den deutschen Sparer sein."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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