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DIW-Chef Wagner plädiert für kräftigere Lohnerhöhungen zur Stärkung des Binnenmarktes

Archivmeldung vom 04.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rainer Sturm  / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Gert G. Wagner, hat ein Ende der Lohnzurückhaltung in Deutschland gefordert. Im Zusammenhang mit der Euro-Krise schrieb Wagner in einem Gastbeitrag für das "Darmstädter Echo": "Deutschland kann nicht erwarten, dass nun andere Länder den Gürtel enger schnallen, es selbst aber am Wirtschaftsmodell "Exportpanzer" festhält."

Die Bundesregierung könne zwar nicht in die Lohnfindung eingreifen. Sie könne aber dafür werben, dass die Lohneinkommen nicht nur aus Gründen der Gerechtigkeit, sondern auch der ökonomischen Vernunft gestärkt würden. Zur Begründung schrieb Wagner, die deutsche Exportstärke beruhe auch auf einer schwachen Lohnentwicklung, die auf Kosten des privaten Konsums und damit des sozialen Friedens in Deutschland gehe. Das werde im europäischen Ausland zunehmend kritisiert und sei kaum durchzuhalten. "Verständlich und ökonomisch gut nachvollziehbar ist, dass das europäische Ausland von Deutschland endlich wieder eine Stärkung des Binnenmarkts erwartet." Vor allem beim  Konsum gebe es einen Nachholbedarf, da seit etwa zehn Jahren die Nettolöhne trotz Steuersenkung kaum mehr gestiegen seien. Scharf kritisierte Wagner die Wirtschaftsverbände, die im Falle kräftigerer Tarifabschlüsse vor Arbeitsplatzverlusten gewarnt hatten. "Alles was passieren würde, wäre lediglich, dass die Gewinne nicht rascher als die Löhne steigen. Warum sollte das Beschäftigung kosten?" Wenn man  der Eurozone glaubhaft eine Zukunft geben wolle, brauche man in allen Mitgliedsländern eine auf Europa ausgerichtete partnerschaftliche Gestaltung der Wirtschafts- und Verteilungspolitik. "Und dafür sind nicht nur die Regierungen, sondern auch die Tarifparteien verantwortlich."

Quelle: Darmstädter Echo (ots)

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