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Studie: Deutsche Verbraucher sparen 2015 Hunderte Euro an Heizkosten

Archivmeldung vom 02.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Lupo / pixelio.de
Bild: Lupo / pixelio.de

Die deutschen Verbraucher sparen dank des niedrigen Ölpreises in diesem Jahr Hunderte Euro an Heizkosten. Dies zeigen Berechnungen des Rheinisch-Westfälischen-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) für die "Welt am Sonntag". Besonders armutsgefährdete Haushalte profitierten: Demnach spart eine Familie mit einem Jahreseinkommen 12.145 Euro im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr 360 Euro.

Musste die Familie im Januar 2014 noch 103,26 Euro für Heizkosten im Monat ausgeben, seien es im Januar 2015 nur noch 74,67 Euro. Damit sinke der Anteil für Heizkostenausgaben am Haushaltsnettoeinkommen von fast sieben auf rund fünf Prozent. Ein Haushalt mit dem Durchschnittseinkommen von rund 20.241 Euro spare in den nächsten zwölf Monaten 480 Euro gegenüber dem Vorjahr ein – rund 1,73 Prozentpunkte des Haushaltsnettoeinkommens. Für einen Gutverdiener mit einem Gehalt von rund 40.482 Euro jährlich sei die Ersparnis nur vier Euro höher. Statt wie im Vorjahr 145,75 Euro monatlich muüsse er nur noch 105,39 Euro zahlen.

"Die niedrigen Heizkosten sind ein nettes Gratis-Konjunkturprogramm für die Wirtschaft", sagte RWI-Forscher Manuel Frondel. Denn das Geld, das die Verbraucher bei den Heizkosten sparen, könnten sie anderer Stelle ausgeben. Insgesamt wandern in den Öl importierenden Ländern 1,66 Billionen Dollar von den Konzernen in die Taschen der Verbraucher, hat Frondel errechnet. "Allerdings sind die niedrigen Preise mit Risiken verbunden", warnt der Forscher. "Sollte der Ölpreis so niedrig bleiben, ist ein Zusammenbruch Russlands ein mögliches Szenario."

Für Niedrigverdiener sei der Preisverfall allerdings nur ein Ausgleich für immer steigende Energiekosten. Dies geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des RWI hervor, die der "Welt am Sonntag" ebenfalls vorliegt. Musste ein Geringverdienerhaushalt im Jahr 2006 nur 4,48 Prozent seines Einkommens für Strom ausgeben, waren es 2012 bereits 5,47 Prozent – dreimal so viel wie ein Gutverdienerhaushalt, der 1,48 Prozent seines Einkommens für Strom aufwenden muss. Die Spreizung dürfte noch zunehmen.

In einem Szenario rechneten die Forscher einen Anstieg der Erneuerbaren-Energien-Umlage auf 7,93 Cent und einem Anstieg des Strompreises auf fast 36 Cent je Kilowattstunde bis 2019 durch. Ergebnis: Ein armer Haushalt muss im Jahr 2019 bereits 6,75 Prozent seines Einkommens für Strom aufwenden. Für Gutverdiener hingegen steige der Anteil nur auf 1,78 Prozent. "Dies wirft die dringende Frage auf, wie man die Folgen steigender Stromkosten für ärmere Haushalte lindern kann", heißt es in der Studie.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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