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Studie: Nachhaltigkeit bleibt Flickwerk Modebranche bleibt hinter ihren Zielen zurück

Freigeschaltet am 24.07.2025 um 10:13 durch Sanjo Babić
Kleidung im Schrank
Kleidung im Schrank

Bild : Bild von Pexels auf Pixabay

Die neue Ausgabe des Circular Fashion Index (CFX) zeigt, dass die Modebranche beim Thema Kreislaufwirtschaft zwar erste Fortschritte macht, aber vielfach in der Pilotphase stagniert. Auch in der DACH-Region bleibt der strukturelle Wandel trotz steigendem regulatorischem Druck und punktuellen Verbesserungen bei Design und Rücknahmesystemen aus.

Mit dem Circular Fashion Index 2025 legt Kearney bereits zum fünften Mal eine internationale Standortbestimmung zur Kreislaufwirtschaft in der Modebranche vor. Bewertet wurden 246 Marken aus 18 Ländern und fünf Produktkategorien - von Fashion über Sport und Outdoor bis hin zu Lingerie und Schuhen. Analysiert wurden sieben Dimensionen zirkulärer Wertschöpfung, darunter Design, Pflege, Rücknahme und Recycling.

Das Ergebnis: Die Branche bewegt sich - aber der Wandel bleibt fragmentiert. Der durchschnittliche CFX-Wert stieg zwar leicht auf 3,4 von maximal 10 Punkten, doch viele Unternehmen setzen Circularity bislang nur punktuell um.

DACH-Region: Im Spannungsfeld von Geopolitik und EU-Vorgaben

In der DACH-Region zeigt sich ein ähnliches Bild: Von Reparaturboni über regionale Tests in Deutschland und der Schweiz bis hin zu neuen EU-Ökodesign- und EPR-Pflichten verschärft sich der Regulierungsrahmen in der gesamten DACH-Region. Entsprechend kann die Region um 0,1 Punkte leicht zulegen.

Die DACH-Region liegt damit knapp über dem europäischen Schnitt von 3,6 Punkten und positioniert sich unter den Top 10 weltweit - noch vor den USA. Dennoch bleiben skalierte Rücknahmesysteme, einheitliche Designstandards und branchenübergreifende Kooperationen selten.

"Geopolitische Entwicklungen, der andauernde Zollstreit sowie Nearshoring-Trends könnten Nachhaltigkeit fördern", sagt Gavin Meschnig, Kearney-Partner und Autor der Studie. "Die potentielle Verlagerung von Teilen der Produktion aus Märkten wie Vietnam nach Mexiko oder Südeuropa schafft kürzere Lieferketten, die zirkuläre Modelle unterstützen. Entscheidend ist, dass Unternehmen diese Chancen strategisch nutzen, um Kreislaufwirtschaft in ihre Kernprozesse zu integrieren."

Pioniere wie Frankreich und Italien dominieren weiter

Laut Index gehören Frankreich, Italien und Spanien, sowie die Niederlande und die nordischen Staaten weiterhin zu den Vorreitern der zirkulären Mode. Diese Länder konnten ihre Scores im Vergleich zum Vorjahr um +0,4, bzw.+0,2 Punkte steigern und zeigen damit nicht nur Engagement, sondern auch konkrete Fortschritte.

Zwischen Anspruch und Realität: Die Umsetzung stagniert

Rund 70 % der globalen Marken setzen zirkuläre Maßnahmen moderat um, doch nur 3-5 % integrieren sie umfassend. Die Umsetzungsphase bleibt die größte Hürde: Ambitionen in Nachhaltigkeitsabteilungen verlaufen oft ohne Verankerung in Produktentwicklung, Logistik oder Beschaffung.

"Die einfachen Maßnahmen sind umgesetzt - nun braucht es strukturelle Veränderungen und eine feste Verankerung in den Geschäftsprozessen", so Experte Meschnig. Der neue Index zeigt: Ein ganzheitlicher Ansatz wird angesichts neuer Regulierungen wie dem EU-Lieferkettengesetz zunehmend unverzichtbar.

Über die Studie

Der Circular Fashion Index wurde 2020 ins Leben gerufen und erscheint 2025 zum fünften Mal. Die Studie bewertet Marken entlang von sieben Dimensionen, darunter zirkuläres Design, nachhaltige Produktion, Pflege, Weiterverwendung und Rücknahme. Ziel ist es, den Fortschritt im Bereich Circular Economy sichtbar zu machen und Impulse für die Transformation zu liefern.

Quelle: Kearney (ots)

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