Deutsche Maschinenbauer beklagen neue US-Zusatzzölle
Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben neue Zusatzzölle auf Importe in die USA kritisiert. Trotz Abkommen mit der EU erhebe die US-Regierung nun zusätzliche Zölle auf Industrieprodukte. "Für viele der betroffenen Unternehmen bedeutet das: Ihr US-Geschäft steht vor dem Aus", sagte Oliver Richtberg vom Branchenverband VDMA dem "Handelsblatt".
Die US-Regierung dehnt ihre Stahl- und Aluminiumzölle von 50 Prozent
Schritt für Schritt auf weitere Industriebereiche aus. Seit dem 15.
August sind 407 zusätzliche Produkte betroffen. Damit liegen die Abgaben
für viele Waren faktisch weit über der mit der EU vereinbarten
15-Prozent-Obergrenze. So werden etwa bei Motorrädern aus der EU künftig
rund 30 Prozent fällig, weil auf den Pauschalzoll von 15 Prozent
weitere 50 Prozent auf enthaltene Stahlteile aufgeschlagen werden.
"Der
Zolldeal hat seinen Wert für den Maschinen- und Anlagenbau bereits
verloren. Die pauschale 15-Prozent-Regelung wird durch die Zölle auf
Stahl- und Aluminiumprodukte faktisch ausgehebelt", so Richtberg. Der
Verband schätzt, dass bereits 30 Prozent der EU-Maschinenexporte in die
USA von den Zusatzzöllen betroffen sind, insbesondere Produkte wie
Motoren, Pumpen, Industrieroboter oder Land- und Baumaschinen.
Gefährlich
sei für die Branche zudem, dass die Liste der USA alle vier Monate
erweitert werde. "Das ist kein Deal, sondern ein Damoklesschwert für die
Maschinenbaubranche", sagte Richtberg. "Die erhoffte Sicherheit für
Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus ist damit faktisch
aufgehoben", sagte Richtberg.
Quelle: dts Nachrichtenagentur