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Weltneuheit für Stahl: ArcelorMittal untersucht industriellen Einsatz von reinem Wasserstoff

Archivmeldung vom 28.03.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/ArcelorMittal Germany"
Bild: "obs/ArcelorMittal Germany"

Nachhaltige Stahlproduktion hat viele Facetten. Um CO2-Emissionen dauerhaft zu senken, hat ArcelorMittal eine Strategie für emissionsarme Technologien entwickelt, die neben der Umwandlung von CO2-Emissionen und der Verwendung von alternativen Einsatzstoffen auch die direkte Vermeidung von Kohlenstoff (Carbon Direct Avoidance, kurz CDA) zum Ziel hat.

Dieses Jahr möchte der Konzern ein neues Projekt im Hamburger ArcelorMittal-Werk starten, um erstmals Wasserstoff großtechnisch bei der Direktreduktion von Eisenerz im Stahlproduktionsprozess einzusetzen. Eine Pilotanlage soll dann in den kommenden Jahren errichtet werden.

Bereits heute hat das Hamburger Werk auf Grund des Einsatzes von Erdgas in einer Direktreduktionsanlage (DRI) eines der effizientesten Produktionsverfahren der ArcelorMittal-Gruppe. Ziel des neuen wasserstoffbasierten Verfahrens ist es, Stahl mit geringsten CO2-Emissionen herstellen zu können. Die Projektkosten betragen rund 65 Millionen Euro. Außerdem ist eine Kooperationsvereinbarung mit der Universität Freiberg geplant, um das Verfahren in den kommenden Jahren auf dem Hamburger Werksgelände zu testen. Dabei soll die wasserstoffbasierte Reduktion von Eisenerz zunächst im Demonstrationsmaßstab mit einer Jahresproduktion von 100 000 Tonnen stattfinden.

"Unser Hamburger Werk bietet optimale Voraussetzungen für dieses innovative Vorhaben. Ein Elektrolichtbogenofen mit DRI-Anlage und Eisenerzpellets-Lager sind ebenso vorhanden wie jahrzehntelanges Knowhow in diesem Bereich. In einem neuen Schachtofen soll nun der Einsatz von Wasserstoff als Reduktionsmittel getestet werden", kommentiert Frank Schulz, CEO von ArcelorMittal Germany.

In dem Verfahren soll die Abtrennung von H2 mit einer Reinheit von mehr als 95 Prozent aus dem Gichtgas der Bestandsanlage durch so genannte Druckwechseladsorption erreicht werden. Das Verfahren wird zunächst mit grauem Wasserstoff (erzeugt bei Gastrennung) geprüft, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen. In Zukunft soll die Anlage ebenso mit grünem Wasserstoff (erzeugt aus regenerativen Quellen) betrieben werden können, wenn dieser in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht.

Mit dem Hamburger Wasserstoffprojekt entwickelt ArcelorMittal wegweisende Technologien für die direkte CO2-Vermeidung (CDA) als einen der möglichen Wege für eine emissionsarme Stahlerzeugung. Der Konzern investiert bereits mehr als 250 Millionen Euro in verschiedene Technologien zur Verringerung der CO2-Emissionen, beispielsweise in Gent, wo Kohlendioxidabgase zur Herstellung alternativer Kraftstoffe genutzt oder in chemischen Produkten verwendet werden. Ebenso werden Verfahren getestet, in denen Biokohle aus Restholz anstatt von Kokskohle als Reduktionsmittel im Hochofen verwendet wird.

ArcelorMittal bekennt sich zum Klimaschutz. Mit dem Multi-Technologie-Ansatz will der Konzern einen aktiven Beitrag zur Erreichung der ambitionierten klima- und energiepolitischen Ziele des Pariers Abkommens leisten und ermitteln, welche Technologien technisch und wirtschaftlich machbar sind, um CO2-Emissionen zu reduzieren, zu erfassen oder zu vermeiden.

Quelle: ArcelorMittal Germany (ots)

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