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Scharfe Kritik an Preispolitik der Stromriesen

Archivmeldung vom 30.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Mit Blick auf die deutlichen Gewinnsteigerungen der großen deutschen Energiekonzerne haben Politiker der SPD und der Grünen die Preispolitik von E.on , RWE , EnBW und Vattenfall kritisiert. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Ulrich Kelber riet den Verbrauchern in den "Ruhr Nachrichten", zu billigeren Anbietern zu wechseln.

Der "Bild"-Zeitung sagte Kelber, Ziel müsse es sein, "die Markanteile der großen Energieerzeuger zu senken und so für mehr Wettbewerb zu sorgen. Jetzt können sie ihre Monopolpreise durchsetzen, weil sie 90 Prozent der Stromerzeugung kontrollieren."

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Bärbel Höhn, sagte laut "Bild": "Die vier Unternehmen diktieren die Preise und füllen sich die Taschen auf Kosten der privaten Haushalte."

Die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Claudia Kemfert, appellierte in den "Ruhr Nachrichten" an die Verbraucher: "Wechseln Sie zu billigeren Anbietern." Zwar habe der Anteil der Wechsler im vergangenen Jahr bereits deutlich auf knapp 20 Prozent zugenommen. Besser wäre es jedoch, wenn sich mindestens die Hälfe der Verbraucher einen neuen Stromanbieter auswählen würde.

Laut einer Studie im Auftrag der Grünen haben sich die Gewinne von E.on, RWE, EnBW und Vattenfall seit 2002 verdreifacht und den Unternehmen einen Gesamtgewinn von knapp hundert Milliarden Euro beschert. Bezahlt hätten das vor allem die privaten Haushalte. Seit 2000 habe sich für sie der Strompreis um rund 50 Prozent verteuert, heißt es in der Studie.

Die Strombranche stellt indes wieder sinkende Preise in Aussicht. Die deutlich gesunkenen Preise an der Strombörse würden sich auch auf die Verbraucherpreise auswirken, sagte ein Sprecher des Bundesverbandes der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) der "Frankfurter Rundschau". So sei der Preis an der Strombörse EEX seit dem Anstieg auf den Rekordwert von 90 Euro je Megawattstunde im Juli 2008 auf zuletzt 58 Euro gesunken und liege damit wieder auf Vorjahresniveau.

Die Preisexplosion im ersten Halbjahr 2008 angesichts der Rekordstände beim Öl bekämen aber viele Verbraucher zum Jahresanfang zu spüren. Einige Versorger hätten sich aus Furcht vor weiter steigenden Preisen zu überzogenen Kursen mit Strom für 2009 eingedeckt und gäben dies nun an die Kunden weiter.

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