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Streit um Tesla: DGB warnt vor "weiterer Amerikanisierung" deutscher Betriebe

Archivmeldung vom 22.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Tesla-Werkstatt: Konzern plant eine eigene Versicherung.
Tesla-Werkstatt: Konzern plant eine eigene Versicherung.

Bild: tesla.com

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnt mit Blick auf den US-Elektroautobauer Tesla vor einer "weiteren Amerikanisierung" deutscher Betriebe. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", er wünsche Tesla freie Fahrt, was den Bau der Autofabrik in Grünheide in Brandenburg angeht.

Für Hoffmann bleiben allerdings Fragen. "So würde mich bei Tesla interessieren, mit welchem Geschäfts- und Sozialmodell das Unternehmen in Deutschland antritt. Da kann ich nur sagen: Schöne Grüße an Herrn Musk. Gewöhnen Sie sich daran, dass wir in Deutschland Betriebsräte haben, dass hier Tarifverträge gelten. Sie sind herzlich eingeladen, darüber zu verhandeln." Elon Musk ist Mitgründer und Chef von Tesla.

Hoffmann betonte, er begrüße Investitionen wie die von Tesla sehr. "Aber eine weitere Amerikanisierung, wie Amazon und andere sie uns eingebrockt haben, ist in Deutschland nicht erwünscht. Sie verträgt sich nicht mit unseren Vorstellungen von sozialer Marktwirtschaft."

Der DGB-Vorsitzende kritisierte zugleich den vorübergehenden Rodungsstopp auf dem Tesla-Gelände in Grünheide. Der Stopp habe wieder einmal gezeigt, wie schwierig es in Deutschland sei, größere Investitionen zu realisieren. "Das ist ein Grund mehr, Verfahren zu beschleunigen und Bedingungen für Großprojekte zu überprüfen. Dass man in Grünheide versucht, Kiefernplantagen zum schützenswerten Gut zu erheben, erschließt sich mir jedenfalls nicht."

Klimaschutz ist nach den Worten von Hoffmann ein Innovationstreiber, "und wenn er richtig gemacht wird, sind die Chancen auf neue Arbeitsplätze außerordentlich groß". Die Gewerkschaften hätten allerdings auch schon sehr negative Erfahrungen machen müssen, etwa in der Solarenergie und im Bereich der Windenergie. "Da gab es viele Unternehmen, die sich von Betriebsräten frei gehalten haben, die Tarifverträge abgelehnt haben. Da wird es darauf ankommen, dass wir Klimaschutz mit sozialer Gerechtigkeit und guter Arbeit verbinden."

Teile der Umweltbranche seien "sozialpolitisch unterbelichtet", so fügte der DGB-Chef hinzu. Namentlich kritisierte er in diesem Zusammenhang die Alnatura Produktions- und Handels-GmbH. "Sie hat unter anderem in Bremen die Bildung von Betriebsräten verhindert. Ich finde so etwas unsäglich: Ein ökologisches Label vor sich herzutragen, ohne soziale Verantwortung zu übernehmen, ist schlicht und einfach nicht glaubwürdig."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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