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Finanzkrise Schiffskredite bedrohen Nord/LB

Archivmeldung vom 06.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Norddeutsche Landesbank droht 2009 deutlich stärker in den Sog der internationalen Finanzmarktkrise zu geraten als bislang vorhergesagt. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung.

Ursache dafür sind nach MZ-Informationen umfangreiche Kreditgeschäfte der Nord/LB im Schiffsbau. Die Refinanzierung dieser Kredite könnte ins Stocken geraten, weil der Markt für Massengüter-Transporte auf dem Seeweg dramatisch eingebrochen ist. So büßte der Baltic Dry Index, das wichtigste Barometer für Frachtraten, in diesem Jahr 90 Prozent seines Wertes ein.

Aus Vorstandskreisen der Nord-LB, an der Sachsen-Anhalt mit 8,5_Prozent beteiligt ist, verlautete, dass man "mit gesteigerten Ausfällen" rechne, die aber nicht solche katastrophalen Ausmaße wie bei anderen Banken annehmen würden. Offiziell äußern wollte man sich zu den Schiffsgeschäften nicht.  Die Nord/LB hatte bislang immer betont, von der Finanzkrise kaum betroffen zu sein und Verluste auf 400 Millionen Euro beziffert. Nach Angaben des renommierten Duisburger Professors für Makroökonomie, Ansgar Belke, liegt das Risiko aufgrund der Schiffsfinanzierung für die Bank allein im ersten Halbjahr 2008 bei bis zu 8,6 Milliarden Euro. Das seien zwar "nur" 4,5 Prozent des Gesamtkreditvolumens der Bank. "Es ist aber falsch zu behaupten, dass die Nord/LB von der Finanzkrise kaum betroffen ist", so Belke.

Der finanzpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Marco Tullner, erwartet 2009 ebenfalls größere Probleme für die Bank. Er wiederholte seine Warnungen vor der Bürgschaft Sachsen-Anhalts in Höhe von 3,5 Milliarden für die Nord/LB. "Die Fraktion stellt sich die Frage, ob die Bürgschaft nur zur Sicherung des wirtschaftlichen Kerngeschäfts in Sachsen-Anhalt dient oder für Geschäfte auf dem allgemeinen Kapitalmarkt." Sachsen-Anhalt und Niedersachsen wollen mit insgesamt 20 Milliarden Euro für die Nord/LB bürgen, damit diese günstige Kredite an den Mittelstand ausreichen kann. Während Makroökonom Belke einen Zusammenhang zwischen Bürgschaft und Schiffskrediten sieht, wurde dieser vom Kapitalmarkt-Vorstand der Nord/LB, Martin Halblaub, bestritten. "Das Risiko für die Länder ist nahezu null."

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

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