Gunnar Groebler (Salzgitter AG): US-Zölle auf Stahl aus Europa führen zu Umlenk-Effekten mit dramatischen Folgen

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Der Vorstands-Vorsitzende der Salzgitter AG und Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Gunnar Groebler, fürchtet durch die heute in Kraft getretene Verdopplung von US-Zöllen auf importierten Stahl und Aluminium auf 50 Prozent erhebliche Auswirkungen auf die deutsche und europäische Stahlindustrie. Gef
ährdet sei einerseits die Lieferung der rund vier Millionen Tonnen Stahl an die USA aus Europa, damit auch die rund eine Million Tonnen aus Deutschland, vor allem seien Umlenk-Effekte mit "dramatischen" Folgen zu befürchten.
Bei phoenix sagte Groebler: "Stahl, der bisher in die USA importiert wurde, vor allem aus dem asiatischen Raum, wird jetzt verstärkt nach Europa kommen." Betroffen sei die Stahlindustrie auch durch die US-Zölle, mit denen Kunden - Industrien zu kämpfen hätten, etwa die Automobil-Industrie. "Jedes Auto, das nicht exportiert wird, wird wahrscheinlich auch nicht gebaut werden und deswegen natürlich auch keinen Stahl brauchen," so Groebler. All dies seien Effekte, die für die Stahlindustrie "in der jetzigen, auch schwachen konjunkturellen Zeit dramatisch sind", so der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Die EU müsse darum die Handelsschutz-Maßnahmen ausweiten, außerdem müsse es zu einer schnellen Einigung mit den USA im Zollstreit kommen.
Quelle: PHOENIX (ots)