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Middelhoffs dubiose Immobiliendeals

Archivmeldung vom 19.06.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Arcandors Pensionäre finanzierten den Verkauf der Karstadt-Häuser an Goldman Sachs indirekt mit. Die Pensionsfonds des Unternehmens dienten als Liquiditätsbringer. Dies berichtet die Lebensmittel Zeitung (Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main) in ihrer heutigen Ausgabe.

Wie die Lebensmittel Zeitung erfuhr, haben die Pensionäre des Unternehmens den Kauf eines Karstadt-Immobilienpakets durch die Investmentbank Goldman Sachs indirekt mitfinanziert. Der frühere Arcandor-Chef Thomas Middelhoff verkaufte 2006 in einem ersten Schritt für 3,7 Mrd. Euro die Konzern-Immobilien an ein Gemeinschaftsunternehmen mit der US-Investmentbank Goldman Sachs. Der Deal brachte die ersehnten Mittel, um die Finanzstruktur des Konzerns zu "sanieren".  Mit dem Geld konnte Middelhoff die Schulden deutlich reduzieren.

Doch ein Teil des Geldes kam nicht wirklich von außen, sondern von Arcandors Pensionären. 2003 hatte das Unternehmen die milliardenschweren Pensionsverpflichtungen ausgegliedert in ein so genanntes Contractual Trust Arrangement (CTA). Die Grundidee ist normalerweise eine vom Risiko des Unternehmens unabhängige, langfristige Kapitalanlage.

Doch bei Arcandor entwickelten sich die Dinge anders. Von den rund 2 Mrd. Euro, die der Pensionsfonds Ende September 2008 als Vermögen auswies, war ein Großteil in Arcandor-Vermögenswerten angelegt. Der Wert dieser Assets ist jedoch durch den Insolvenzantrag zweifelhaft. Die Ansprüche der Pensionäre in Höhe von rund 2 Mrd. Euro seien mit rund 1 Mrd. Euro abgedeckt, sagt ein Sprecher des Pensionsfonds. Pikant ist die Übertragung der ehemaligen Karstadt Hypothekenbank (heute Valovis Bank) auf den Pensionsfonds im Dezember 2005.

Insider schätzen laut Lebensmittel Zeitung, dass der Konzern direkt und indirekt rund 2 Mrd. Euro für die Sanierung aus dem Fondsvermögen entnommen hat, das eigentlich den Pensionären zusteht. Trotz der fragwürdigen Vorgänge müssen sich die über 50.000 Rentner und 100.000 Versorgungsberechtigten keine Sorgen machen. Der Pensionssicherungsverein (PSV) übernimmt die Verpflichtungen, falls es zu Ausfällen kommt. Arcandors Pensionsfonds sieht das unkritisch: "Immerhin wird der PSV von uns um 1 Mrd. Euro entlastet."

Quelle: Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag

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