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Ungenutztes Arbeitskräftepotenzial: 6,3 Millionen Menschen wollen (mehr) Arbeit

Archivmeldung vom 08.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Behördenschild des StatistischesnBundesamtes. Bild: Kandschwar / wikipedia.org
Behördenschild des StatistischesnBundesamtes. Bild: Kandschwar / wikipedia.org

Im Jahr 2013 wünschten sich rund 6,3 Millionen Menschen im Alter von 15 bis 74 Jahren Arbeit oder mehr Arbeitsstunden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf der Grundlage der Arbeitskräfteerhebung weiter mitteilt, setzte sich dieses ungenutzte Arbeitskräftepotenzial aus 2,2 Millionen Erwerbslosen, 1,0 Millionen Personen in Stiller Reserve und 3,1 Millionen Unterbeschäftigten zusammen. Gegenüber dem Vorjahr 2012 ist die Zahl der Unterbeschäftigten um 3,4 % zurückgegangen, die der Erwerbslosen ging um 1,9 % zurück. Die Zahl der Personen in Stiller Reserve blieb gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert (- 0,2 %).

Während sich das gesamte ungenutzte Arbeitskräftepotenzial mit knapp 3,2 Millionen Männern im Vergleich zu 3,1 Millionen Frauen fast gleichmäßig zwischen den Geschlechtern aufteilt, gibt es bei den einzelnen Formen des ungenutzten Arbeitskräftepotenzials teilweise deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede. Am stärksten ausgeprägt sind diese bei der Unterbeschäftigung, wenn zusätzlich nach Vollzeit und Teilzeit differenziert wird.

Unterbeschäftigte sind zwar erwerbstätig, haben aber den Wunsch nach zusätzlichen Arbeitsstunden und stehen für diese auch zur Verfügung. Unterbeschäftigung bei einer Vollzeittätigkeit ist - anders als die Unterbeschäftigung der Teilzeittätigen - eine Männerdomäne. Von den 1,4 Millionen Unterbeschäftigten in Vollzeit waren 74 % männlich. Bei den 1,7 Millionen Unterbeschäftigten in Teilzeit war es fast genau umgekehrt: Hier waren 73 % weiblich.

Den 3,1 Millionen Unterbeschäftigten stand eine deutlich kleinere Zahl Erwerbstätiger gegenüber, die weniger arbeiten wollten: Diese insgesamt 870 000 sogenannten Überbeschäftigten haben den Wunsch, ihre Arbeitsstunden zu reduzieren, und sind bereit, ein entsprechend verringertes Einkommen hinzunehmen. Anders als bei den Unterbeschäftigten zeigen sich bei ihnen deutlich geringere Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

Personen in Stiller Reserve haben ebenso wie die Erwerbslosen überhaupt keine Arbeit, äußerten in der Befragung aber den generellen Wunsch nach Arbeit. Zur Stillen Reserve gehören Personen, die zwar aktiv nach Arbeit suchen, jedoch nicht kurzfristig für eine Arbeitsaufnahme zur Verfügung stehen. Ebenfalls zur Stillen Reserve zählen Personen, die keine Arbeit suchen, aber grundsätzlich gerne arbeiten würden und für Arbeit auch verfügbar sind. Im Jahr 2013 waren etwas mehr Frauen (560 000) als Männer (470 000) in der Stillen Reserve. Der Anteil der Stillen Reserve an den Nichterwerbspersonen war bei den Frauen jedoch mit 4,9 % geringer als bei den Männern (5,7 %), da 11,5 Millionen weiblichen Nichterwerbspersonen nur 8,3 Millionen männliche Nichterwerbspersonen gegenüberstanden.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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