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Fluglinien und Reeder machen Geschäft mit Flüchtlingen

Archivmeldung vom 07.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Dennis Witte
Bild: H.D.Volz / pixelio.de
Bild: H.D.Volz / pixelio.de

Von Januar bis August 2015 gab es an den EU-Außengrenzen 506.000 unerlaubte Grenzübertritte. Das sind fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Im August war es mit 156.000 illegalen Grenzübertritten sogar ein neuer Höchstwert. Das geht aus dem in der "Bild-Zeitung" veröffentlichten Lagebericht zur Flüchtlingskrise, dem "Gasim"-Report, hervor.

Der aktuelle Bericht dokumentiert die wichtigsten Erkenntnisse von BND, BKA, Verfassungsschutz, Bundespolizei, Auswärtiges Amt, Bundesamt für Migration und dem Zoll. In dem 16-seitigen "Bild" vorliegenden Papier heißt es, dass 60 Prozent der Flüchtlinge aus Syrien kommen, 18 Prozent aus Afghanistan und 5 Prozent aus Pakistan.

Ein wesentlicher Brennpunkt sei vor allem die griechisch-türkische Seegrenze, über die laut "Gasim"-Bericht allein von April bis August 210.000 Menschen illegal einreisten - unter ihnen 69.994 Syrer. Seit Mai habe sich auch hier die Zahl der Flüchtlinge von Monat zu Monat verdoppelt.Die Schleusung aus der Türkei führe vorwiegend auf die Inseln Lesbos (49 Prozent) und Kos (17 Prozent). Danach würde die Reise nach Deutschland in den meisten Fällen über den Westbalkan fortgesetzt.

Allein von Januar bis August seien es 155.000 Flüchtlinge gewesen, die diese Route nahmen. Das entspräche einer Steigerung von 1.300 Prozent zum Vorjahr. Hingegen seien die Zahlen der Flüchtlinge, die über den lebensgefährlichen Seeweg von Nordafrika nach Italien kommen, zum Vorjahr mit aktuell 106.000 Immigranten in der Zeit von Januar bis August nahezu unverändert.

Die Zahl der Flüchtlinge pro Boot sei aber im Vergleich zum Vormonat um 38 Prozent gestiegen. Der Bericht hält nach "Bild"-Angaben auch fest, dass die Flüchtlingsnot für Fluggesellschaften und Reeder zunehmend zum Geschäft würde. Die syrische Airline Cham Wings flöge Flüchtlinge inzwischen für 60 bis 300 US-Dollar von der syrischen Hauptstadt Damaskus nach Beirut in den Libanon. Von dort starteten täglich 15 Maschinen mit Flüchtlingen in die Türkei.

Nach Erkenntnissen der Nachrichtendienste sollen auf diesem Luftweg allein täglich 1.000 syrische Staatsangehörige ausreisen. Fünf Schiffe führen täglich von Tripoli in Richtung Mersin in der Türkei. Noch vor zwei Jahren seien es zwei Schiffe pro Woche gewesen. Allein auf diesem Weg würden inzwischen monatlich 30.000 Menschen ihre Flucht nach Europa antreten. Ein Schiff-Ticket koste zwischen 150 und 200 Dollar.

Den Behörden liegen laut "Gasim"-Report Erkenntnisse vor, dass immer häufiger gefälschte Visa und syrische Reisepässe bei der Flucht genutzt werden. Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass der Ansturm nicht schnell abbricht. Dafür gebe es zwei wesentliche Gründe. Zum einen würden Schleuserorganisation derzeit gezielt Ausreisewillige mit der Begründung zur Flucht anstiften, dass die Flüchtlingspolitik in Europa bald grundlegend geändert werden. Zum anderen wird auf Veränderungen in der innenpolitischen Lage im Libanon verwiesen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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