Dax lässt nach - Angst vor Eskalation im Nahen Osten
Am Dienstag hat der Dax nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 19.213 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.
"Als die Nachricht über die Ticker lief, der Iran bereite unmittelbar
einen Angriff auf Israel vor, wurde aus der Konsolidierung des Dax am
Nachmittag ganz plötzlich ein Rutsch um mehr als 300 Punkte",
kommentiere Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets. "Damit
könnte die gestern eingelegte Pause die berühmte Ruhe vor dem Sturm
gewesen sein."
Auch der Taifun, der derzeit Kurs auf die Insel
Taiwan nimmt, dem Herz der weltweiten Chipproduktion, sorge bei vielen
Anlegern für den Drang nach Gewinnmitnahmen. "Die ersten Unterstützungen
im Dax haben dem Rutsch zunächst nicht standgehalten, so dass durchaus
noch eine weitere Korrekturschleife droht", so Oldenburger.
Geldpolitisch
hätten zudem die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell zum Tempo
möglicher Zinssenkungen in den USA gebremst. "Unmissverständlich
bestätigte er gestern zwar weitere Schritte im Laufe der kommenden
Monate, das Tempo aber dürfte dabei nicht so hoch sein, wie die große
Senkung von vor zwei Wochen impliziere", sagte der Marktanalyst.
Profitieren
konnten insbesondere die Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall. Sie
standen bis kurz vor Handelsschluss an der Spitze der Kursliste. Das
Dax-Schlusslicht bildeten die Papiere von Halbleiterhersteller Infineon.
Angesichts
der höheren Bedrohungslage im Nahen Osten stieg der Ölpreis stark. Ein
Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagnachmittag gegen 17 Uhr
deutscher Zeit 74,65 US-Dollar, das waren 4,1 Prozent mehr als am
Schluss des vorherigen Handelstags.
Auch der Gaspreis legte zu:
Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im November kostete 39 Euro
und damit ein Prozent mehr als am Vortag. Das impliziert einen
Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro
Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das
Preisniveau dauerhaft so bleiben.
Die europäische
Gemeinschaftswährung war am Dienstagnachmittag schwächer: Ein Euro
kostete 1,1066 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9037 Euro
zu haben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur