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Seeschifffahrt bricht 2009 um über 17% ein

Archivmeldung vom 20.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Karl-Friedrich Beck / PIXELIO
Bild: Karl-Friedrich Beck / PIXELIO

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) nahm 2009 der Seegüterumschlag deutscher Häfen um über 17% ab. Damit war der Seeverkehr stärker von der weltweiten Wirtschaftskrise beeinflusst worden als die Güterbeförderung anderer Verkehrsträger. So verringerten sich die Transportmengen in der Binnenschifffahrt um 16,8% und im Schienengüterverkehr um 15,9%. Die Luftfracht nahm um 6,1% ab.

Insgesamt bewegte sich der Seeverkehr mit den jetzt registrierten 265,4 Millionen Tonnen auf dem Niveau von 2003/2004. Der 2008 mit 320,6 Millionen Tonnen bisher höchste Umschlagswert wurde um über 55 Millionen Tonnen unterschritten. Im Jahresverlauf zeigten sich beim Seegüterumschlag leichte Verbesserungstendenzen. So lagen die Veränderungsraten gegenüber dem Vorjahr bis Mai 2009 überwiegend bei Minuswerten von über 20%. In den Monaten Juni bis November schwankten die Abnahmen zwischen 12 und 19%. Im Dezember wurde erstmals im Jahr 2009 ein nur einstelliger Rückgang von unter 10% festgestellt. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass auch der Dezember 2008 schon von der Wirtschaftskrise beeinflusst war.

Der Rückgang der Gesamtgütermenge schlug sich auch in den einzelnen Verkehrsbeziehungen nieder. Die relativen Veränderungen unterschieden sich dabei nur geringfügig, wobei der Empfang aus dem Ausland - die im Seeverkehr mit knapp 160 Millionen Tonnen mengenmäßig wichtigste Relation - am stärksten abgenommen hat (- 17,5% beziehungsweise knapp 34 Millionen Tonnen). Beim Versand ins Ausland lag der Rückgang bei knapp 17% (- 20,2 Millionen Tonnen) und beim innerdeutschen Seeverkehr bei etwas über 16% (- 1,3 Millionen Tonnen). Im Dezember 2009 zeigte der Empfang aus dem Ausland ein Minus von etwas über 14%, der Versand ein leichtes Plus von 0,2%.

Die differenzierte Betrachtung nach Güterarten zeigte im Jahr 2009 für alle Abteilungen Minuswerte gegenüber dem Vorjahr auf, die von einem nur leichten Rückgang von 3,5% bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen bis zu einer Abnahme um über 36% bei Eisen und Nichteisen-Metallen reichten. Die mengenmäßig wichtigsten im Seeverkehr beförderten Güter waren mit über 91 Millionen Tonnen weiterhin Halb- und Fertigerzeugnisse, gefolgt von Mineralölerzeugnissen mit fast 53 Millionen Tonnen.

Noch stärker eingebrochen als der Seegüterumschlag insgesamt ist der kombinierte Verkehr über See. Mit knapp 12 Millionen TEU (=Twenty-foot-Equivalent-Unit) wurde hier das Ergebnis des Vorjahres um fast ein Viertel unterschritten. Die Zahl der TEU verringerte sich um circa 3,8 Millionen und liegt in etwa wieder auf dem Niveau von 2004/2005. Im Dezember 2009 betrug der Rückgang aber nur noch 8%, womit sich erstmals der Containerverkehr wieder etwas besser entwickelt hat als der Gesamtgüterumschlag im Seeverkehr.

Der Index der Seefrachtraten in der Linienfahrt auf der Basis 2006=100 lag im Durchschnitt des Jahres 2009 - berechnet auf Euro-Basis - um 28,8% unter dem Niveau des Jahres 2008. Der Index zeigt die Preisentwicklung der von den deutschen Unternehmen für Im- und Exporte in Anspruch genommenen Seeverkehrsleistungen in der Linienfahrt. Zu den stärksten Ratenabschwächungen kam es in der Amerikafahrt (- 37,3%) und in der Fahrtregion Asien/Australien (- 31,8%). In der Europafahrt (- 13,5%) und in der Afrikafahrt (- 16,1%) waren die Rückgänge geringer, aber die Frachtraten lagen auch hier deutlich niedriger als im Vorjahr. Der Wechselkurs des US-Dollars gegenüber dem Euro lag im Durchschnitt des Jahres 2009 um 5,3% über dem Niveau des Jahres 2008. Da circa 75% der Frachtraten in US-Dollar gemeldet werden, wurde der Preisverfall durch die Wechselkursentwicklung gedämpft: Ohne den Wechselkurseffekt wären die Frachtraten noch deutlicher gesunken.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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