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Magazin: Flucht aus privater Krankenversicherung hält an

Archivmeldung vom 09.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Claudia Hautumm  / pixelio.de
Bild: Claudia Hautumm / pixelio.de

Die Zahl der Privatpatienten, die zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln wollen, ist offenbar deutlich angestiegen. "Bei uns häufen sich die telefonischen Anfragen von Privatversicherten, die zur AOK kommen wollen", sagte Wilfried Jacobs, Chef der AOK Rheinland/Hamburg, dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Ähnliches würden auch andere Kassen berichten. Zur Barmer GEK wechselten demnach bereits im Laufe des vergangenen Jahres rund 27.600 Versicherte von der privaten Konkurrenz, neun Prozent mehr als 2010. Eine ähnliche Tendenz bestätigt laut "Spiegel" die Techniker Krankenkasse. Dort suchten im vergangenen Jahr 68.000 Privatpatienten Zuflucht, fast zwölf Prozent mehr als 2010. Dabei hat der Gesetzgeber den Austritt aus der Privatkasse nur in Ausnahmefällen vorgesehen.

Wer arbeitslos wird etwa, darf die PKV verlassen, genauso wie Angestellte, deren Gehalt unter die Versicherungspflichtgrenze von 45.900 Euro rutschen oder Selbständige, die in eine Festanstellung wechseln mit einem ähnlichen Gehaltsniveau. Wem es Ernst mit dem Wechsel ist, dem helfen manche Kassen dabei, Schlupflöcher zu finden: "Es gibt Tricks, mit denen wir Privatpatienten helfen können", sagte ein Krankenkassenmanager dem "Spiegel". "Vorausgesetzt, der jeweilige Arbeitgeber macht mit". Viele private Krankenversicherungen haben zum 1. Januar 2012 ihre Beiträge erhöht, zum Teil bis zu 50 Prozent.

Gesundheitsminister Bahr sieht private Kassen in der Pflicht

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) sieht wegen der hohen Zahl der Privatpatienten, die in die gesetzliche Versicherung zurückkehren wollen, die privaten Kassen in der Pflicht. "Sie schöpfen noch längst nicht alle Möglichkeiten aus, den Versicherten günstigere Tarife anzubieten", sagte Bahr der "Neuen Westfälischen" (Montagausgabe). Außerdem müsse man vermeiden, Anreize zu schaffen, das Kassensystem zu unterwandern und zur gesetzlichen Kasse zu wechseln. Die Politik habe bereits Maßnahmen zur Kostensenkung ergriffen, wie zum Beispiel das neue Arzneimittelgesetz. Dies senke die Kosten für Medikamente erheblich. "Dadurch ließen sich zwei Milliarden Euro einsparen. Davon profitieren natürlich auch die privaten Kassen", so Bahr.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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