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Neues Tarifangebot soll Konflikt mit IG Metall lösen

Archivmeldung vom 19.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Thomas Meinert / pixelio.de
Bild: Thomas Meinert / pixelio.de

Gut zwei Wochen nach Beginn der Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie kommt erstmals deutliche Bewegung in den festgefahrenen Tarifstreit. Die Arbeitgeber im großen Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen rücken vom Ziel einer Nullrunde für die bundesweit 3,8 Millionen Beschäftigten ab.

Mit einem neuen Lösungsvorschlag wollen sie den Konflikt mit der IG Metall noch vor Ostern lösen. Das kündigte der Präsident des Arbeitgeberverbands Metall NRW, Arndt Kirchhoff, in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" an. "Wir werden der IG Metall in der kommenden Woche vorschlagen, für dieses Jahr eine substantielle Einmalzahlung an die Beschäftigten tarifvertraglich zu vereinbaren", sagte Kirchhoff der FAZ.

"Außerdem sind wir bereit, für das Jahr 2022 eine reguläre Tariferhöhung zu vereinbaren." Auch die Arbeitgeber setzten auf eine Rückkehr zur wirtschaftlichen und tarifpolitischen Normalität im kommenden Jahr - was dann eine prozentuale Erhöhung der tariflichen Monatslöhne für alle Beschäftigten ermögliche. Mit dieser Ankündigung gehen die Arbeitgeber vor der für kommenden Donnerstag geplanten neuen Verhandlungsrunde in Nordrhein-Westfalen einen wichtigen Schritt auf die Gewerkschaft zu. Bisher hatten sie die Position vertreten, dass ein Tarifabschluss den Unternehmen in diesem Jahr angesichts der historischen Krise gar keine Mehrkosten aufbürden dürfe. Die IG Metall hatte hingegen eine Nullrunde für das Jahr 2021 ausgeschlossen. Daher war die Tarifrunde, in der es auch um Beschäftigungssicherung und Transformation geht, in diesem zentralen Punkt faktisch blockiert.

Die Einmalzahlung für 2021 will Kirchhoff allerdings mit "verlässlichen Ausnahmeregeln" für solche Betriebe verknüpfen, die in ernsten Schwierigkeiten stecken. Er gehe davon aus, dass dies derzeit unmittelbar etwa 25 bis 30 Prozent der Betriebe betreffe. "Auch sie müssen durch die Coronakrise kommen und wieder festen Boden erreichen, bevor sie mit höheren Kosten belastet werden", sagte er. Die Höhe des geplanten Lohnangebots wollte Kirchhoff noch nicht genau beziffern. Allerdings werde es bei der Einmalzahlung "sicherlich um mehr als 100 Euro gehen", sagte er. Ob damit der Durchbruch zu einer bundesweiten Tarifeinigung diesmal in Nordrhein-Westfalen gelingt, ist formal noch offen. Es wird auch davon abhängen, wie die dortige IG Metall die neuen Vorschläge am kommenden Donnerstag aufnimmt. Auch ein Tarifpaket zur Beschäftigungssicherung unter dem Namen "Zukunftstarifvertrag" werde ein wichtiger Baustein der angestrebten Einigung sein, erläuterte Kirchhoff. "Ich bin zuversichtlich, dass wir uns über diese Fragen in der kommenden Woche mit der IG Metall verständigen", sagte er. Ob gleich am kommenden Donnerstag auch eine Einigung auf das Gesamtpaket möglich sei, ließ er offen. "Auf jeden Fall sehe ich die Chance, dass uns vor Ostern ein Tarifabschluss gelingt", sagte Kirchhoff.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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