Dax lässt nach - Anleger blicken gespannt auf Fed-Entscheidung
Am Mittwoch hat der Dax nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 23.318 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem Start auf Vortagesniveau verharrte der Dax ab den Mittagsstunden unter Schwankungen im Minus.
"Geopolitisch richtet sich der Blick der Anleger auch in den kommenden
Stunden weiter nach Nahost und geldpolitisch geht es heute Abend in
Washington um einiges", kommentierte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst
CMC Markets, den Handelstag. "Die Sommerpause an der Börse, die
eigentlich einen ruhigeren Handel mit sich bringt, fällt dieses Jahr
wohl flach."
Es sei zwar eine "ausgemachte Sache", dass die
US-Notenbank am Abend wie bereits in den drei vergangenen Sitzungen
nichts tun wird. "Sorgen bestehen aber hinsichtlich des geldpolitischen
Ausblicks", so Stanzl. "Die Fed könnte heute Abend die Falken aufsteigen
lassen und damit einen Ausverkauf an der Wall Street auslösen. Sie
veröffentlicht ihren Zinspfad, und wenn darin kaum mehr Hoffnung auf
tiefere Zinsen steckt, wird es eng."
Die Aktien seien resilient,
erklärte der Analyst. Zum Teil liege das aber nur daran, dass Anleger
sich der Schützenhilfe der Fed sicher wähnen. "Wenn diese wegfällt,
könnten die Kurse anfangen zu wackeln", so Stanzl. "Aktuell geht die
Mehrheit der Anleger von einer Zinssenkung im Herbst aus und von einer
weiteren zum Jahresende. Fed-Chef Powell könnte aber angesichts des
robusten Arbeitsmarktes in der Stimmung sein, diese Erwartungen völlig
zu kassieren."
Unterdessen sank der Gaspreis: Eine Megawattstunde
(MWh) Gas zur Lieferung im Juli kostete 39 Euro und damit zwei Prozent
weniger als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von
mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive
Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.
Der
Ölpreis sank für seine Verhältnisse deutlich: Ein Fass der
Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochnachmittag gegen 17 Uhr deutscher
Zeit 75,13 US-Dollar, das waren 132 Cent oder 1,7 Prozent weniger als
am Schluss des vorherigen Handelstags.
Die europäische
Gemeinschaftswährung war am Mittwochnachmittag stärker: Ein Euro kostete
1,1514 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8685 Euro zu
haben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur