Immer mehr Beschäftigte arbeiten auch an Feiertagen
Archivmeldung vom 06.12.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn Deutschland arbeiten immer mehr Menschen auch an Sonn- und Feiertagen sowie in den Abendstunden zwischen 19 und 23 Uhr. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Gruppe hervor, über die die "Rheinische Post" berichtet.
Demnach stieg die Zahl der abhängig Beschäftigten, die an Sonn- und 
Feiertagen arbeiten, auf 3,8 Millionen oder 9,7 Prozent aller 
Beschäftigten im vergangenen Jahr. Das waren rund 100.000 mehr als im 
Jahr zuvor. Auch die Abendarbeit nahm zu: Die Zahl der Beschäftigten, 
die auch zwischen 19 und 23 Uhr noch tätig waren, stieg ebenfalls um 
rund 100.000 auf 5,5 Millionen und damit rund 14 Prozent aller abhängig 
Beschäftigten im vergangenen Jahr an.
Besonders betroffen von 
Sonntags- und Feiertagsarbeit sind nach den Daten des Mikrozensus und 
des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Beschäftigte 
mit niedrigen bis mittleren Einkommen. Häufiger leisten Frauen die 
Arbeit an Feiertagen. Am meisten betroffen sind davon Beschäftigte in 
den Sektoren Beherbergung, Heime, Landverkehr, Gastronomie und 
Gesundheit.
Auch die Zahl der geleisteten Überstunden hält sich 
in Deutschland auf hohem Niveau, wie die Antwort des Ministeriums zeigt.
 Sie wird für 2023 mit 1,284 Milliarden angeben, das waren 131 Millionen
 weniger als im Vorjahr, davon 57 Prozent unbezahlt. Die meisten 
Überstunden wurden im Wirtschaftszweig "Öffentliche Dienstleister, 
Erziehung, Gesundheit" geleistet, gefolgt von "Handel, Verkehr, 
Gastgewerbe" und dem produzierenden Gewerbe.
Für das erste 
Halbjahr 2024 wird die Zahl der Überstunden mit 592 Millionen angegeben.
 Damit hätten sich 751.000 Vollzeitstellen schaffen lassen, heißt es in 
der Antwort des Ministeriums.
Aus der Linke kommt Kritik an 
diesen Arbeitsumständen. "Von wegen Besinnlichkeit - insbesondere für 
die Beschäftigten im Einzelhandel und in Gaststätten und Hotels bedeutet
 die Weihnachtszeit vor allem Stress, Zusatzschichten am Wochenende und 
jede Menge Überstunden", sagte Linken-Politikerin Susanne Ferschl. Sie 
forderte die Anhebung des Mindestlohns, höhere Löhne in den besonders 
betroffenen Sektoren und eine bessere Personalausstattung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur


 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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