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Wechselwelle sorgt bei Energieversorgern für Kopfschmerzen

Archivmeldung vom 31.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vorbei sind die Zeiten, in denen die Verbraucher ihrem Stromlieferanten lebenslange Treue geschworen haben. Im vergangenen Jahr wechselten nach Schätzungen der Bundesnetzagentur bereits rund 1,3 Millionen Haushalte ihren Versorger.

Die Unternehmen machen sich deshalb zunehmend Sorgen um ihre Marktposition. 84 Prozent  rechnen künftig mit höheren Wechselzahlen bei Privathaushalten. Gleichzeitig erwarten die Versorger in den kommenden Jahren ein deutlich schwächeres Wachstum. Vorbei sind also offenbar die Zeiten glänzender Zahlen. Das sind die Ergebnisse des Branchenkompass 2008 Energieversorger von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

Noch im vergangenen Jahr haben viele Energieversorger Rekordergebnisse gemeldet. Nun blicken die Unternehmen mit gedämpften Erwartungen in die Zukunft. 53 Prozent  der Befragten rechnen für ihre Branche bis 2010 mit einer schlechteren Entwicklung als für die Gesamtwirtschaft. Insbesondere die großen Energieversorger beurteilen die künftige Geschäftsentwicklung negativ. Vor allem die Regulierungsbeschlüsse des Gesetzgebers  drücken auf die Stimmung, ebenso aber auch die zunehmende "Untreue" der Kunden. Eine Hochrechnung der Verbraucherzentrale Berlin ergab, dass jeder Prozentpunkt Preiserhöhung eines Stromversorgers ein Prozent der Abnehmer zum Wettbewerb abwandern lässt .

Die Unternehmen bemühen sich deshalb, die Kundenloyalität zu stärken, etwa indem sie eine hochwertige Energieberatung anbieten. Strategisch setzen die Versorger jedoch stärker auf Neukundengewinnung - auf einem gesättigten Markt wie dem Energiesektor allerdings keine einfache Aufgabe. Um die Vertriebsbasis zu erweitern, planen viele Versorger die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, darunter auch Konkurrenten. Mehr als vier von fünf Versorgern  wollen mit Stadtwerken kooperieren. Denn diese haben immer noch die Hoheit über den Endverbraucher. Mit Regionalversorgern, die auf dem Land eine ähnlich starke Stellung innehaben wie die Stadtwerke in den Städten, wollen rund drei Viertel  der Versorger Partnerschaften eingehen.

Bereits in den vergangenen Jahren haben immer mehr Stromversorger auf die Zusammenarbeit mit Unternehmen außerhalb der Energiebranche gesetzt. Dieser Trend ist zwar leicht rückläufig, doch knapp jeder zweite Befragte  plant auch in der Zukunft eine Vertriebskooperation mit Banken, jeder fünfte Versorger  möchte mit Versicherungsgesellschaften zusammenarbeiten.

Hinzu kommt ein neuer Trend: Jeder vierte Versorger  streckt   seine Fühler nach Immobiliengesellschaften aus. Hier spielt der Zugang zu den Zählern und damit zur Kundenschnittstelle eine wichtige Rolle. Wegen der Liberalisierung des Zählermarktes und der zunehmenden Verwendung intelligenter Zähler ist mit neuem Wettbewerb zu rechnen.

Hintergrundinformationen Für den "Branchenkompass Energieversorger 2008" wurden 100 Führungskräfte aus 100 der größten Energieversorgungsunternehmen Deutschlands zu den Branchentrends, Investitionszielen und Unternehmensstrategien befragt. Die befragten Unternehmen repräsentieren die drei wichtigsten Gruppen der deutschen Energiewirtschaft: die Stadtwerke, die Regionalversorger und die vier großen Energiekonzerne. Die Marktforschungsgesellschaft Forsa führte die Erhebung in Telefoninterviews durch. Befragt wurden jeweils die Vorstandsvorsitzenden, Vorstandsmitglieder, die Geschäftsführer, die Leiter von Finanzen und Controlling, die Vertriebs- und Marketingleiter sowie sonstige Führungskräfte.

Quelle: Steria Mummert Consulting

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