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Zahl der Privatinsolvenzen steigt um 8 Prozent

Archivmeldung vom 01.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: obs/BÜRGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
Bild: obs/BÜRGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG

In den ersten drei Quartalen 2010 haben 104.657 Privatpersonen in Deutschland eine Insolvenz angemeldet. Das sind acht Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zwar nimmt die Zahl an Privatpleiten im dritten Quartal 2010 (3.Q.2010: 35.240; 3. Q.2009: 35.347) um 0,3 Prozent leicht ab.

"Aber trotz dieses minimalen Rückgangs auf hohem Niveau wird 2010 ein Rekordjahr bei den Privatinsolvenzen ", prophezeit Dr. Norbert Sellin, Geschäftsführer der Hamburger Wirtschaftsauskunftei Bürgel in einer aktuellen Studie. Noch sei von keiner Trendwende auszugehen. Aktuell könne man lediglich von einer Stabilisierung auf hohem Niveau sprechen, weil das dritte Quartal 2010 als bisher schwächstes des Jahres abgeschlossen hat. "Die positiven Signale vom Arbeitsmarkt und die konjunkturelle Erholung haben noch keinen Einfluss auf die Anzahl der Privatinsolvenzen", betont der Bürgel Geschäftsführer. Daher gehen die Hamburger unvermindert von 140.000 Verbraucherinsolvenzen im Gesamtjahr 2010 aus - 3.000 Fälle mehr als im bisherigen Rekordjahr 2007. Besonders betroffen sind jüngere Bundesbürger: In den ersten drei Quartalen 2010 überschuldeten sich laut Bürgel Studie 34,5 Prozent mehr der 18- bis 25-Jährigen als im Vergleichszeitraum 2009.

Privatinsolvenz-Spitzenreiter bei den absoluten Zahlen ist im Untersuchungszeitraum das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 22.754 Fällen. Bei den aussagekräftigeren relativen Zahlen schneidet Bremen mit 236 Privatpleiten je 100.000 Einwohnern am schlechtesten ab - vor Niedersachsen (173) und Schleswig-Holstein (172). Positiver sind die Zahlen in Bayern mit 95 Privatpleiten je 100.000 Einwohnern. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 128 Fällen je 100.000 Einwohnern.

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen steigt in den ersten drei Quartalen in Thüringen um 26,1 Prozent auf 2.340 Fälle am stärksten an - gefolgt von Nordrhein-Westfalen (plus 15,3 Prozent) und Berlin (plus 13,8 Prozent). Unterdessen ist die Pleitestatistik in Brandenburg (minus 5 Prozent), Sachsen und Sachsen-Anhalt (jeweils minus 0,3 Prozent) rückläufig.

Knapp zwei Drittel aller Privatinsolvenzen (58,9 Prozent) im Untersuchungszeitraum haben Männer zu verantworten. Während 154 von jeweils 100.000 Männern zum Insolvenzgericht ziehen, sind es nur 107 von jeweils 100.000 Frauen. Bei der jüngsten Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen tappen indes mehr weibliche Pleitiers in die Schuldenfalle. Der Frauenanteil beträgt hier 54 Prozent. Die am häufigsten von der Privatinsolvenz betroffene Altersgruppe ist die der 46- bis 60-Jährigen mit 32,2 Prozent aller Privatinsolvenzen.

Bei der prozentualen Veränderung der ersten drei Quartale 2010 im Vergleich zum Referenzzeitraum des Vorjahres verzeichnen Männer bei der Pleitestatistik einen 8,3-prozentigen Zuwachs, Frauen legen hier zahlenmäßig um 7,6 Prozent zu. Auch bei der jüngsten Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen klettern die Fallzahlen um 34,5 Prozent. Die häufigsten Ursachen für eine Privatinsolvenz sind weiterhin Arbeitslosigkeit bzw. gescheiterte Selbstständigkeit, Krankheit, Trennung und Tod des Partners. Aber auch gescheiterte Immobilienfinanzierungen oder ein zum Einkommen unpassendes Konsumverhalten (etwa exzessives Online-Shopping, Kreditkartenkäufe, Null-Prozent-Finanzierungen etc.) nebst mangelnden finanziellen Rücklagen können den Weg in die Schuldenfalle verkürzen. Bei den statistisch besonders betroffenen 18- bis 35-Jährigen geraten vor allem junge, alleinerziehende Frauen in die Insolvenz.

Quelle: Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG

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