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Ramsauer: Eine Million Elektroautos bis 2020 realistisch

Archivmeldung vom 27.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Peter Ramsauer Bild: bundestag.de
Peter Ramsauer Bild: bundestag.de

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) ist überzeugt, dass es bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos in Deutschland geben wird. "Die Elektromobilität ist im Alltag des Autofahrers angekommen", sagte er im Gespräch mit dem Fernsehsender Phoenix.

Der Verkehrsminister verwies auf die geplante Bevorzugung derartiger Fahrzeuge im Alltagsverkehr, etwa durch eigene Parkplätze und Autobahnspuren. Gleichzeitig machte er jedoch deutlich, dass Baranreize für den Automobilkauf finanziell "nicht leistbar" seien.

Mit Blick auf die mögliche Gefährdung von Arbeitsplätzen durch die EU-Vorgaben zur Minderung von CO2-Emissionen betonte Ramsauer den hohen Stellenwert des deutschen Arbeitsmarktes. Für ihn sei die Sicherheit von Arbeitsplätzen "einer der wichtigsten Parameter in der gesamten Politik". Zwar würde "Deutschland bis 2020 die Abgasgrenze von 95g pro 100km erreichen", man dürfe jedoch "nicht zulassen, dass die Brüsseler Kommission völlig Unmögliches" fordere.

Zweifel an Erfolg von Elektroautos in Deutschland werden laut

In Deutschland wachsen trotz verstärkter Anstrengungen von Politik und Industrie die Zweifel an einem raschen Erfolg von Elektroautos. Obwohl inzwischen auch die lange zögernden deutschen Automobilhersteller zwölf Modelle mit Batterieantrieb im Angebot haben, wurden in den ersten vier Monaten 2013 bundesweit nur 1509 Elektroautos neu zugelassen. "Selbst unter Berücksichtigung des neuen BMW i3 werden es im Gesamtjahr nicht mehr als 3700 Elektroautos werden", sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer der "Welt" im Vorfeld einer Konferenz der Bundesregierung zum Thema Elektromobilität. Dazu kommen Montag und Dienstag internationale Spitzenpolitiker, Experten und Topmanager in Berlin zusammen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird ebenfalls auftreten. Sechs Jahre, nachdem die Bundesregierung mit ihrem "Integrierten Klimaprogramm" die Förderung der Elektromobilität zum entscheidenden Baustein der Umweltschutzziele erklärt hatte, sei die Bilanz traurig, so Dudenhöffer. "Ende des Jahres wird der Marktanteil an E-Autos in Deutschland rund 0,13 Prozent betragen. Das ist weniger als die Nische in der Nische." Im Vergleich zu den Stromern sei selbst ein Auto wie der Ferrari 458 Italia in Deutschland ein Verkaufsschlager. "Der kam 2012 immerhin auf 459 Neuzulassungen."

Laut Plänen der Bundesregierung soll der eigentliche "Markthochlauf" für E-Autos erst ab 2014 beginnen. 2020 soll es dann eine Million Batterieautos in Deutschland geben. Doch nahezu alle Beteiligten zweifeln daran, dass es erreicht wird. Für die deutschen Autobauer sind E-Autos besonders wichtig, weil die auf hochmotorisierte Premiummodelle spezialisierte Industrie sonst die immer strengeren Umweltauflagen nicht erfüllen kann. Daher fördert Deutschland die Elektromobilität besonders, während in anderen Ländern die Anstrengungen eher wieder zurückgefahren werden. Weiterhin werden in einer ganzen Reihe von Staaten hohe Kaufprämien an Kunden von E-Autos gezahlt, in Frankreich, Japan oder China umgerechnet 7.000 bis 8.0! 00 Euro. Die Bundesregierung lehnt diese Form der Subvention jedoch weiter ab.

Die Anstrengungen, die im Rahmen der bundesweit vier "Schaufenster Elektromobilität" unternommen werden, nennt Dudenhöffer verfehlt. Diese Daten zeigen, warum die Schaufenster scheitern." Man habe aus dem Konzept der Modellregionen lernen und großteiliger an das Thema rangehen wollen. Doch wie die Zahlen zeigten, sei mit den vier Schaufenstern in Baden-Württemberg, Bayern/Sachsen, Berlin/Brandenburg und Niedersachsen das Gegenteil eingetreten.

Rösler fordert Zuverlässigkeit von Industrie bei Elektro-Autos

Vor dem am heutigen Montag beginnenden Elektromobilitätsgipfel der Bundesregierung hat Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) Zuverlässigkeit von der Industrie eingefordert. "Unsere Ziele bei der Elektromobilität werden wir aber letztlich nur erreichen, wenn die Industrie ihre Zusagen einhält", sagte Rösler der "Rheinischen Post".

Neue Fahrzeugmodelle mit elektrischem Antrieb müssten, wie zugesagt, zügig auf den Markt gebracht werden. "Zugleich hat die Industrie angekündigt, 17 Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben in Deutschland zu investieren. Dabei muss es bleiben", forderte der Bundeswirtschaftsminister.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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