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Kreditwürdigkeit: Gehalt wichtiger als Zahlungsmoral

Archivmeldung vom 27.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Kreditvergabe an Privatkunden hängt in erster Linie vom Gehaltseingang ab. Zwei Drittel der deutschen Unternehmen vertrauen auf Angaben zum Einkommen, bevor sie ihren Privatkunden einen Kredit gewähren. Personenauskünften wird dagegen wenig Beachtung geschenkt.

Jeder fünfte Betrieb hält diese Kriterien für unwichtig oder verzichtet ganz auf solche Daten. Dabei geben sie beispielsweise Aufschluss über bisherige Inkassoverfahren oder andere Zahlungsauffälligkeiten. Um die Bonität umfassend einzuschätzen, greift die Fokussierung auf das Gehalt also häufig zu kurz. Zu diesen Ergebnissen kommt die "SAF-Studie Kreditmanagement", für die 295 Fach- und Führungskräfte aus dem Versandhandel, E-Commerce, Banken, Versicherungen und aus der Energieversorgung befragt wurden.

Aus dem verfügbaren Einkommen lassen sich keine Rückschlüsse auf die frühere Zahlungshistorie der Kunden ziehen. "Das kann Unternehmen teuer zu stehen kommen. Denn eine unbeständige Zahlungsmoral von Privatkunden verschlechtert die Liquidität von Firmen", erklärt Experte Peter Bürker, CEO der SAF Forderungsmanagement GmbH. Verstreicht zwischen Leistungserbringung und Zahlungseingang zu viel Zeit, verzichten die Kreditgeber auf freie finanzielle Mittel, mit denen sie in der Zwischenzeit Verbindlichkeiten abbauen und so die Finanzierungskosten senken könnten.

"Ein Unternehmen, das beispielsweise 1,2 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet und bis Zahlungseingang 60 Tage ausharrt, statt 45 Tage als Zahlungsziel festzulegen, entgehen somit 50.000 Euro freie Liquidität", verdeutlicht Bürker. Um eine effektive Kreditstrategie zu verfolgen, mit der man sich vom Wettbewerb abhebt, ist es von zentraler Bedeutung, die Kreditwürdigkeit seiner Kunden über die Einkommensverhältnisse hinaus zu kennen.

Dabei hat von den untersuchten Branchen insbesondere der Onlinehandel Nachholbedarf: Ausgaben wie Miete oder Kreditrückzahlungen, die private Kunden monatlich zu bewältigen haben, lassen mehr als zwei Drittel der befragten E-Commerce-Unternehmen kalt. Nur ein Drittel bezieht zudem Personenauskünfte bei der Bonitätsbeurteilung ein.

Dabei sind Betriebe, die ihren Kreditbereich optimieren, im Vorteil, denn eine unbezahlte Rechnung mindert den Betriebsgewinn und setzt den Vertrieb zusätzlich unter Druck. Will ein Unternehmen beispielsweise bei einer Umsatzrendite von fünf Prozent einen Forderungsverlust von 10.000 Euro kompensieren, muss sein Vertrieb 200.000 Euro mehr Umsatz generieren.

Quelle: SAF Forderungsmanagement GmbH

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