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Schwere Datenpanne beim Finanzdienstleister AWD

Archivmeldung vom 16.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
AWD Holding AG
AWD Holding AG

Beim Finanzdienstleister AWD sind offenbar zehntausende Kundendaten entwendet worden. Dem Hörfunksender NDR Info wurden insgesamt 27.000 Datensätze zugespielt. Diese enthalten Kundennummer, Adresse, Telefonnummer, Berufsbezeichnung, Geburtstag und die Vertragsabschlüsse der einzelnen Kunden. Daraus ist unter anderem ersichtlich, welche Kunden eine Lebensversicherung abgeschlossen haben und wie viel Geld sie angelegt haben.

Zusätzlich gibt der Datensatz Auskunft über die Laufzeit der Verträge. Ein großer Teil der Verträge ist nach wie vor gültig. Wie die Informationen in Umlauf geraten konnten, ist unklar. Ein AWD-Sprecher bestätigte, dass es sich um Daten seines Unternehmens handelt. Zu weiteren Angaben sah sich das Unternehmen noch nicht in der Lage. Aus dem Umfeld des Finanzdienstleisters hieß es jedoch, dass nur hochrangige Mitarbeiter Zugriff auf eine derart große Menge an Datensätzen hätten. AWD hat mittlerweile Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.

Der Landesbeauftragte für den Datenschutz in Niedersachsen, Joachim Wahlbrink, hat mitgeteilt, dass AWD ihn bereits über den Vorfall informiert hat. Sollte es sich bestätigen, dass die Daten direkt aus der Firma kamen und nicht etwa durch ein Call-Center in Umlauf gebracht wurden, dann sei dieser Fall von besonderer Bedeutung. Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, der SPD-Politiker Edathy, betonte gegenüber NDR Info, jedes Unternehmen, das sensible Daten besitze, müsse entsprechend verantwortungsvoll damit umgehen. Er könne nur an die Wirtschaft appellieren, Datenschutz nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Edathy forderte die AWD-Spitze auf, aus dem jüngsten Vorfall entsprechende Konsequenzen zu ziehen.

AWD Stellungnahme zum NDR-Bericht über eine angebliche Datenpanne

Zu dem NDR-Bericht Über eine angebliche Datenpanne stellt der AWD fest:

"Bei den uns vom NDR vorgelegten Daten gibt es in Hinblick auf Authentizität von Stammdaten und Kundenummern Zweifel. So sind zahlreiche der uns übermittelten Kundendaten veraltet oder nicht mehr existent. Die jüngsten der uns übermittelten Daten stammen aus dem Jahr 2001, die Mehrzahl aus den 90er Jahren.

Auch die Mehrzahl der uns genannten Büros existiert aktuell nicht mehr.

Es sind keine sensiblen Daten im Sinne des Datenschutzes in den vorgelegten Daten, insbesondere keine Konto- oder Bankverbindungen der Kunden, dies hat uns das Landesamt für Datenschutz bestätigt. Entschieden treten wir dem vom NDR erweckten Eindruck entgegen, hier handele es sich um sensible Daten im Sinne des Datenschutzes wie z.B. Gesundheitsinformationen. Dies ist nicht der Fall. Als Vermittler ist AWD gar nicht im Besitz dieser Daten.

Unmittelbar nach dem wir durch den NDR Kenntnis über den Vorgang bekommen haben, sind wir bereits vorgestern tätig geworden: So haben wir bereits am Mittwoch eine sofortige Anzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Hannover erhoben. Gleichzeitig haben wir unmittelbar den Datenschutzbeauftragten für das Bundesland Niedersachsen vollumfänglich informiert sowie eine interne Task-Force mit unserem Datenschutzbeauftragten eingesetzt.

Wir werden die Staatsanwaltschaft vollumfänglich bei ihren Ermittlungen gegen Unbekannt unterstützen, da wir ein hohes Interesse an der raschen Aufklärung haben. Gleichzeitig haben wir den NDR mit Nachdruck aufgefordert, die ihm vorliegenden Datensätze der Staatsanwaltschaft oder dem Landesdatenschutzbeauftragten für Ermittlungszwecke zur Verfügung zu stellen.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk /  AWD Holding AG

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