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Charité sieht in Klinikfinanzierung Anreiz für "fragwürdige Dinge"

Archivmeldung vom 18.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Ist eine Langzeitfolge von "Corona" eine aufflammende Korruption? (Symbolbild)
Ist eine Langzeitfolge von "Corona" eine aufflammende Korruption? (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Angesichts der Debatte um mögliche Tricksereien bei staatlichen Hilfen für Klinikbetten fordert Charité-Chef Heyo Kroemer einen Umbau der Krankenhaus-Finanzierung. "Ein System, das monetär eng gestrickt ist, setzt in Ausnahmesituationen möglicherweise Anreize, fragwürdige Dinge zu tun", sagte Kroemer dem "Spiegel".

Vor allem privat geführte Konzerne stünden unter großen Druck ihrer Aktionäre. Kroemer sagt, er sehe hohe Renditeerwartungen im Gesundheitssystem "generell kritisch". Der Vorwurf, Kliniken hätten bei der Zahl der Intensivbetten möglicherweise geschummelt, um staatliche Hilfen zu erhalten, müsse nach der Pandemie "kritisch aufgearbeitet" werden. "Diese Vorwürfe gibt es bei der Maskenbeschaffung, bei Teststationen und jetzt bei den Intensivbetten. Heute wissen wir, dass während der Pandemie nicht überall intensiv kontrolliert wurde. Aber die Politik musste im vergangenen Frühjahr ja schnell reagieren, weil wir alle Angst vor einer Bergamo-Situation hatten", so Kroemer.

Zu den umstrittenen staatlichen Ausgleichszahlungen für freigehaltene Betten sagte Kroemer: "Für manche Kliniken mag es das Geschäft ihres Lebens gewesen sein, daran zweifle ich nicht." Anfangs zahlte der Staat 560 Euro täglich für ein freigehaltenes Bett. "Großen Universitätskliniken wie uns hat das zwar geholfen, wir haben aber trotzdem Verluste gemacht", so Kroemer. Nach der Pandemie müsse auch über die Finanzierung von Universitätskliniken gesprochen werden. Dass die Belastung von Intensivstationen derzeit infrage gestellt werde, mache ihn "fassungslos". "Die Lage war ohne Zweifel extrem angespannt, das gilt für die meisten Krankenhäuser in Deutschland, die sich um Covid-Patienten gekümmert haben", sagte Kroemer. "Zu Anfang waren vor allem sehr alte Menschen bei uns, die sind inzwischen geimpft." Derzeit seien mehr als ein Drittel der Covid-Patienten auf den Charité- Intensivstationen jünger als 60. "Das heißt: Aktuell sterben hier Mütter und Väter, die oft sehr lange bei uns waren. Das ist für unsere Leute besonders schlimm", sagte der Charité-Vorstandsvorsitzende.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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