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Stimmung in der Wirtschaft verdüstert sich drastisch

Archivmeldung vom 26.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Der Pessimismus wächst: Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Juli das dritte Mal in Folge gesunken - wesentlich stärker als von Experten erwartet. Den Verbrauchern vergeht die Kauflaune. Dax und Euro verlieren deutlich.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im August erneut stark eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank von 97,5 Punkten im Juli auf 94,8 Punkte, teilte das Institut mit. Experten hatten eine Reduzierung auf 97,1 Punkten erwartet. "Die deutsche Wirtschaft gerät zunehmend in konjunkturell schwieriges Fahrwasser", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.

Der monatlich unter rund 7000 Unternehmen erhobene Ifo-Geschäftsklimaindex gilt als wichtigstes Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft. Er ist bereits das dritte Mal in Folge gesunken. Schon im Juli hatten die Unternehmen ihre Zukunftsaussichten so pessimistisch eingeschätzt wie seit Jahren nicht. Sinn deutete das als Zeichen dafür, dass der konjunkturelle Aufschwung zu Ende geht.

In Reaktion auf die unerwartet deutliche Eintrübung des Geschäftsklimas hat der Dax vorübergehend seine Verluste ausgebaut. Der Leitindex gab fast ein Prozent nach. Vor Veröffentlichung der Daten hatte der Index 0,66 Prozent niedriger notiert. Auch der Euro verlor an Wert, er fiel unter 1,46 Dollar. Vor den Daten hatte er knapp über 1,47 Dollar notiert.

Konsumklima auf Fünfjahrestief

Die Gesellschaft für Konsumforschung (Gfk) legte am heutigen Dienstagmorgen ähnlich düstere Ergebnisse vor. Die Prognose für das Konsumklima sank demnach von 1,9 Punkten im Vormonat auf 1,5 Punkte. So niedrig war der Wert zuletzt im Sommer 2003. Lediglich die Einkommenserwartung habe sich nach dem Einbruch im Juli leicht auf minus 16,8 Punkte erhöht.

 

Die Ergebnisse der Studie basieren auf monatlich rund 2000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. Viele Verbraucher zögern laut GfK derzeit mit größeren Anschaffungen. Nur noch wenige Haushalte rechnen demnach mit einer raschen Konjunkturbelebung. Zu den Wachstumsängsten hätten vor allem die negativen Schlagzeilen zur Finanzkrise und zur negativen Konjunkturentwicklung beigetragen.

Das negative Konsumklima dürfte sich nach Einschätzung von Experten in den kommenden Monaten fortsetzen. "Wenn man sich die finanziellen Möglichkeiten der Haushalte anschaut, dann wird das Weihnachtsgeschäft wahrscheinlich nicht sehr berauschend", sagte der Konsumforscher Rolf Bürkl von der Gfk.

Die deutsche Wirtschaft ist zweiten Quartal 2008 erstmals seit knapp vier Jahren geschrumpft. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sank das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorquartal um 0,5 Prozent. Die Behörde bestätigte damit eine erste Angabe von Mitte August.

Binnen weniger Monte ist die deutsche Wirtschaft damit ins Minus gekippt. Im ersten Quartal 2008 war sie noch um 1,3 Prozent gewachsen.

Besonders stark gingen im zweiten Quartal die Investitionen in der Baubranche zurück. Sie wiesen ein Minus von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf. Allerdings waren die Bauinvestitionen im ersten Quartal aufgrund des milden Wetters besonders kräftig mit 5,7 Prozent gewachsen.

Wachstumsimpulse brachte hingegen der Außenhandel. Die Importe sanken mit Minus 1,3 Prozent deutlich stärker als die Exporte mit Minus 0,2 Prozent. Damit trug der Exportüberschuss 0,4 Prozentpunkte zum Wachstum bei.

Quelle: spiegel.de

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